CeBIT schafft Plus dank China-Turbo
20. März 2015Das Partnerland China als starker Treiber hat der IT-Messe CeBIT ein leichtes Wachstum beschert. In Jahr zwei der Neuausrichtung als reine Business-Messe stieg die Besucherzahl um gut sechs Prozent auf 201.000 Menschen, wie aus den vorläufigen Zahlen hervorgeht. Die mit Ständen belegte Fläche ist ebenfalls um rund sechs Prozent gewachsen, bei den Standbeschickern gelang ein geringen Plus um 17 auf 3262 Aussteller.
Im Wettkampf um den wichtigsten Messe-Marktplatz für die IT-Branche sieht sich die CeBIT nun besser gerüstet. "Das Gesamtpaket stimmt, wir haben acht Prozent Plus bei den Besuchern aus dem Ausland gehabt, insbesondere aus den USA und Asien. Dreiviertel aller Besucher kommen mit konkreten Investitionsplänen", sagte CeBIT-Chef Oliver Frese am Freitag (20.03.2015), dem letzten Messetag in Hannover. "Wir können festhalten, dass die CeBIT neue Kraft gewonnen hat. Wir haben Wort gehalten", so Frese. Der Vodafone-Manager und Chef des Messeausschusses, Jan Geldmacher, lobte: "Die Neupositionierung ist gelungen." Alle Aussteller seien "äußerst zufrieden".
Schwindende Bedeutung
Im Spitzenjahr 2001, als die CeBIT noch eine Publikumsmesse war, waren 800.000 Besucher in die Messehallen geströmt. Branchenbeobachter bescheinigen der CeBIT seit Jahren einen Bedeutungsverlust im Vergleich zu anderen Messen wie die Elektronik-Show CES in Las Vegas und dem Mobile World Congress in Barcelona. In Deutschland gewann die IFA in Berlin an Bedeutung.
Die aktuellen Messezahlen stehen vor dem Hintergrund des bisher stärksten CeBIT-Partnerlandes China. 612 Unternehmen aus dem Reich der Mitte waren nach Hannover gekommen - rund ein Fünftel aller Aussteller. Mit Großbritannien, dem Partnerland vor einem Jahr, hatte es nur 130 Gastland-Aussteller nach Hannover gezogen. Aus China waren damals noch rund 100 Aussteller weniger gekommen.
Für die CeBIT-Macher von der Deutschen Messe AG markiert dieses Jahr damit eine Wende für die Leitmesse, die 13 Jahre in Folge geschrumpft war. Die Deutsche Messe steht wirtschaftlich unter Druck und kann sich Einbußen in der Ertragskraft ihrer Zugpferde kaum leisten.
zdh/hmf (dpa)