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Politik

Unionsparteien fordern andere Sicherheitspolitik

2. Mai 2022

Als Konsequenz aus dem russischen Krieg gegen die Ukraine fordern CDU und CSU eine Neujustierung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik. Das sieht der Entwurf einer "Kölner Erklärung" der Unionsparteien vor.

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Symbolbild I Logo CDU und CSU
Die Unionsparteien wollen sich in der Außen- und Sicherheitspolitik neu positionierenBild: Tobias Hase/dpa/picture alliance

CDU und CSU streben ein neues Verständnis europäischer Souveränität und die Einrichtung eines nationalen Sicherheitsrats an. "Die bisherige europäische Sicherheits- und Friedensarchitektur existiert nicht mehr", heißt es Beschlusspapier für die gemeinsame Präsidiumssitzung von CDU und CSU in Köln. "Strategisches Denken und operative Wehrhaftigkeit müssen eine wesentlich höhere politische Priorität erhalten." Deutschland brauche "einen Gefahrenradar, das Land muss alle seine Abhängigkeiten vermessen und bewerten".

Die neunseitige "Kölner Erklärung" trägt den Titel "Sicherheit in neuen Zeiten". Darin heißt es: "Die revisionistische Nuklearmacht und UN-Vetomacht Russland hat das Prinzip des gewaltfreien, regelgeleiteten Umgangs der Staaten miteinander einseitig aufgekündigt." Der Ukraine-Krieg, der Machtanspruch Chinas und der Klimawandel träfen insbesondere die Exportnation Deutschland massiv, "eine Zukunftserzählung" sei nötig. "Dafür braucht es klare Sprache, klare Prozesse und klare Verantwortlichkeiten", steht in dem Dokument.

Nationaler Sicherheitsrat vorgeschlagen

Sicherheitspolitik müsse "fortan ressortübergreifend und unter Einbeziehung der Länder und Kommunen sowie des privaten Sektors gedacht und konzipiert werden". In die Arbeit eines nationalen Sicherheitsrats müssten "Wirtschaft und Beschäftigte, Wissenschaft und Innovationstreiber, Zivilgesellschaft und Denkfabriken" integriert werden. "Wir brauchen ein gemeinsames neues Denken für Sicherheit und Souveränität", heißt es in dem Entwurf.

Zu den Abhängigkeiten, die neu bewertet werden müssten, zählten "militärische Bedrohungen und Gefahren durch Terrorismus und organisierte Kriminalität im Innern, genau wie gezielte Desinformationskampagnen und jede Form des Extremismus". Weiter aufgelistet werden "Klimafolgeschäden, Abhängigkeiten in der Wirtschaft, in der Energieversorgung, bei Nahrungsmitteln, in der Technologie und Infrastruktur, sowie Schwächungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch ungleichwertige Lebensverhältnisse".

In der Klimapolitik fordern CDU und CSU, die nötige Neuordnung der Energiepolitik müsse "konsequent zur Beschleunigung von Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und technologischer Innovation genutzt werden". Zudem plädieren sie für einen "Klimaclub internationaler Vorreiter", der Fortschritte beim Klimaschutz mit wirtschaftlichen Chancen verbinde: "Klima, Energie, Menschenrechte und Sicherheit werden dabei ganzheitlich zusammen gedacht."

kle/djo (afp, dpa)