CDU-Generalsekretär Tauber gibt Amt auf
18. Februar 2018Peter Tauber (Artikelbild) war seit Dezember 2013 Parteimanager, seine Amtszeit läuft eigentlich bis zum Ende dieses Jahres. CDU-Chefin Angela Merkel will am Montag in den Spitzengremien ihrer Partei den Nachfolger benennen. Wen die Kanzlerin vorschlagen wird, ist offen. Sie will zudem in den kommenden Tagen und noch vor dem Parteitag am 26. Februar die Liste der sechs CDU-Minister bekanntgeben, die in der angestrebten großen Koalition mit der SPD vertreten sein sollen.
Wunsch nach neuen Köpfen
Die Entscheidung Merkels zur raschen Wahl eines Nachfolgers von Tauber wird in der CDU auch als Zeichen und Zugeständnis an ihre parteiinternen Kritiker gewertet. Diese verlangen seit dem schlechten Abschneiden der Partei bei der Bundestagswahl im September 2017 eine personelle Erneuerung in Partei und Regierung.
Tauber ist in der CDU seit längerem umstritten. Kritiker werfen ihm unter anderem Fehler im Wahlkampf vor. CDU-Politiker, die sich als besonders konservativ präsentieren, konnten sich zudem nie mit seinem Einsatz für ein Einwanderungsgesetz und für die "Ehe für alle" anfreunden. In der CDU hieß es nun, Tauber habe Merkel bereits vor der Bundestagswahl angekündigt, er wolle die Aufgabe des Generalsekretärs nach einer Regierungsbildung abgeben.
Schwere Krankheit, Not-OP
Dafür sind auch persönliche Gründe geltend zu machen: Nach der Bundestagswahl musste Tauber wegen einer schweren Krankheit eine längere Zwangspause einlegen. Bei der Regierungsbildung war er nur zu Beginn der gescheiterten Jamaika-Sondierungen dabei. Dann musste er ins Krankenhaus, Komplikationen machten eine Not-OP nötig. Seit Anfang Februar ist er zur Reha in der Nähe seines hessischen Heimatorts Gelnhausen. Ob Tauber künftig als einfacher Bundestagsabgeordneter arbeitet oder ein Amt in einer künftigen Merkel-Regierung übernehmen soll, ist Gegenstand von Spekulationen.
haz/cgn (dpa, afp)