Canal Grande in Venedig leuchtet grün
28. Mai 2023In der Nähe der Rialto-Brücke leuchtete das Wasser plötzlich grün. Die italienische Feuerwehr teilte mit, zusammen mit der Umweltschutzagentur Arpa Proben entnommen zu haben und diese zu untersuchen. Der Präfekt von Venedig berief umgehend eine Dringlichkeitssitzung mit der Polizei ein, um den Vorfall zu untersuchen.
Erste Analysen von Experten der Umweltagentur Arpa am Montag ergaben nach Angaben des Gouverneurs der Region Venezien, Luca Zaia, dass die grüne Substanz im Wasser des Kanals ungiftig sei. Es dürfte sich dabei sehr wahrscheinlich um ein färbendes organisches Mittel handeln, wie es auch bei Wasserinspektionen oder in der Höhlenforschung eingesetzt werde. Es bestehe keine Gefahr der Wasserverschmutzung.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Canal Grande grün gefärbt ist. Im Jahr 1968 färbte der argentinische Künstler Nicolas Garcia Uriburu während der 34. Biennale von Venedig das Wasser des Kanals mit einem fluoreszierenden Farbstoff, um auf die Wasserverschmutzung hinzuweisen und für den Umweltschutz zu sensibilisieren.
Der Vorfall erinnert an die jüngsten Aktionen in Italien, bei denen Umweltgruppen Denkmäler eingefärbt haben. So wurde beispielsweise das Wasser des Trevi-Brunnens in Rom mit Pflanzenkohle schwarz gefärbt, um gegen fossile Brennstoffe zu protestieren. Zur Grünfärbung des Canale Grande bekannte sich aber bislang niemand. Auch die Vertretung der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" sagte, sie habe mit dem Vorfall nichts zu tun, meldet die Zeitung "La Repubblica" in ihrer Onlineausgabe.
Am Pfingstsonntag fand in Venedig die traditionelle Regatta Vogalonga statt, an der Ruderboote, Kanus und Gondeln teilnehmen. Sie war 1974 als Protest gegen Motorboote auf Venedigs Kanälen ins Leben gerufen worden.
qu/kle (dpa, rtr, afp)