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Britische Luftwaffe sollte auch in Syrien kämpfen

19. Juli 2015

Deutlich wie nie hat sich der britische Premierminister zu seinen militärischen Plänen gegen den "Islamischen Staat" (IS) geäußert: Stimmt das Parlament zu, will Cameron die Luftwaffe nach Syrien schicken.

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Großbritanniens Premierminister Cameron (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters/M. Dunham

"Ich will, dass Großbritannien mehr tut", antwortete der britische Premierminister David Cameron in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender NBC auf die Frage, ob London sich an Luftangriffen in Syrien beteiligen wolle. "Wir wissen, dass wir den IS besiegen müssen, ob im Irak oder in Syrien", unterstrich Cameron. Das Königreich wolle auf jeden Fall mit den USA zusammenarbeiten, um "das Kalifat in beiden Ländern zu zerstören".

Einen Einsatz britischer Soldaten in Syrien müsste allerdings das britische Parlament befürworten. Bei einer Abstimmung vor zwei Jahren war die Mehrheit der Abgeordneten dagegen. Außerdem wäre auch die Zustimmung der syrischen Regierung oder eine UN-Resolution nötig. Bisher fliegen die Briten Luftangriffe gegen den "Islamischen Staat" im Irak. In Syrien unterstützen sie jedoch die USA logistisch und mit Aufklärungsflügen bei den Angriffen gegen die islamistische Terrormiliz.

"Ihr seid Kanonenfutter"

Dem Nachrichtensender NBC sagte Cameron, seine Regierung denke zusammen mit der Opposition darüber nach, wie es seine Angriffe gegen die Islamisten ausweiten könnte. Am vergangenen Freitag war bekanntgeworden, dass eine einstellige Zahl britischer Piloten bereits unter US-Kommando an Luftschlägen gegen den IS in Syrien beteiligt war. Die Einsätze in Syrien wurden auf Anfrage der Organisation Reprieve veröffentlicht, die sich gegen Todesstrafe und für Menschenrechte einsetzt. Britische Soldaten haben seit den 50er Jahren immer wieder unter US-Kommando gekämpft.

Polizei und Leichen in tunesischen Sousse nach dem Terroranschlag (Foto: REUTERS)
Nach dem Amoklauf am Strand von Sousse in Tunesien am 26. Juni 2015Bild: Reuters/A.b. Aziza

Am Montag will Cameron eine Rede halten, in der er seine Anti-Terror-Strategie für die nächsten fünf Jahre bekannt gibt. Darin will er nach Aussage von Experten junge Menschen davor warnen, sich dem IS anzuschließen. "Ihr werdet kein geschätztes Mitglied einer Bewegung. Für die (die Islamisten) seid ihr Kanonenfutter. Sie werden Euch benutzen", soll es in der Rede heißen. Vor rund drei Wochen wurden bei einem Attentat auf Touristen am Strand im tunesischen Sousse 30 Briten getötet.

nem/kle (dpa, ap)