C-Waffen-Experte des IS sagt aus
9. März 2016Die amerikanische Luftwaffe hat laut TV-Berichten mehrere Chemiewaffen-Depots der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) im Norden des Irak bombardiert. Ziel sei, die Kapazitäten der IS-Terroristen zu verringern, Senfgas einzusetzen, berichtete der Sender CNN. Ob die in den vergangenen Tagen geflogenen Angriffe erfolgreich waren, sei noch nicht klar. Die entscheidenden Hinweise auf die Depots habe ein kürzlich gefangenes IS-Mitglied gegeben.
In einem südlich der Stadt Kirkuk gelegenen Dorf waren nach Angaben des Provinzgouverneurs am Dienstagabend mehrere mit "giftigen Substanzen" gefüllte Raketen eingeschlagen. Mehr als 40 Bewohner hätten Erstickungsanfälle und Hautreizungen erlitten. Tote habe es nicht gegeben. Die Raketen seien aus Gebieten unter Kontrolle der IS-Dschihadisten abgefeuert worden. Die Miliz kontrolliert große Teile im Norden und Westen des Irak, sowie in Syrien.
Erste Schritte zum Krieg mit Giftgas?
Bei dem jüngst geschnappten IS-Funktionär könnte es sich um den Leiter einer Spezialeinheit der sunnitischen Extremisten handeln, die mit der Entwicklung von Chemiewaffen beauftragt ist. Dies meldete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf den irakischen Geheimdienst. Es handelt sich demnach um den ersten großen Erfolg amerikanischer Sondereinheiten, die im Nordirak geheim und gezielt gegen IS-Führer vorgehen und mehr Informationen zur Vorbereitung von Luftschlägen sammeln sollen.
Laut AP und der Zeitung "New York Times" soll es sich bei dem gefangenen IS-Funktionär um Sleiman Daoud al-Afari handeln, der als C- und Bio-Waffen-Fachmann gilt und schon unter dem Diktator Saddam Hussein im Rüstungssektor arbeitete. Er wird demnach vom US-Militär im nordirakischen Erbil verhört. Angeblich hat al-Afari über den Einsatz von Senfgas mittels Artilleriegeschossen ausgesagt.
SC/uh (AP, NYT, rtr)