BVB-Profi Aubameyang fehlt auch in Berlin
18. Januar 2018Das Verwirrspiel um Pierre-Emerick Aubameyang geht weiter, die Spekulationen über einen anstehenden Vereinswechsel des Dortmunder Stürmerstars haben neue Nahrung erhalten. Jüngst wurde bekannt, dass der 28-Jährige nicht mit der Mannschaft zum Auswärtsspiel bei Hertha BSC geflogen ist, obwohl BVB-Trainer Peter Stöger noch wenige Stunden zuvor eine neue Chance für den Dortmunder Problemfall zum Auftakt des 19. Bundesliga-Spieltages angekündigt hatte.
"Er trainiert in Dortmund", informierte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc und ergänzte: "Wir haben das Gefühl, dass er mit dem Kopf nicht hundertprozentig bei der Sache ist. Mal schauen, ob das weiterhilft. Es ist eine schwierige Situation." Ein Aubameyang-Wechsel schon in den nächsten Tagen wird damit immer wahrscheinlicher.
Arsenal-Coach Wenger verärgert Zorc
Arsenal-Trainer Arsène Wenger hatte zuvor mit Aussagen über Aubameyang für Verärgerung bei Zorc gesorgt. Der Premier-League-Club FC Arsenal wird weiter als erste Wechseladresse für den eigenwilligen Dortmunder Stürmer gehandelt. Wenger selbst wurde am Donnerstag zum besonderen Charakter des Angreifers angesprochen. "Ja, seinen Charakter kann man zwar positiv und negativ sehen - aber man sieht ja, was er in seiner Karriere erreicht hat. Er bringt seinen Charakter in einer positiven Weise ein", bemerkte der Arsenal-Coach. Zu einem möglichen Wechsel hielt er sich aber zurück: "Bei solchen Dingen ist es besser, wenn das geheim bleibt und man es nicht kommentiert, solange es nicht fix ist."
Zorc zeigte sich wenig erfreut über Wengers Aussagen. "Wir empfinden es als respektlos, sich mit Spielern anderer Mannschaft zu beschäftigen. Es gibt keinen Kontakt mit Arsenal", erklärte der Sportdirektor: "Wir gehen davon aus, dass Arsène Wenger genug damit zu tun, sich um die Leistungen seiner eigenen Spieler zu kümmern."
Spekulationen über Spekulationen
Offenbar läuft im Hintergrund ein Tauziehen zwischen verschiedenen Interessengruppen um die Zukunft von Aubameyang, den Stöger zum Rückrundenauftakt wegen eines unentschuldigten Fernbleibens bei der Teamsitzung für die Bundesliga-Partie gegen Wolfsburg (0:0) suspendiert hatte.
Bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Spiel in Berlin vermittelte der Trainer noch den Eindruck, dass Aubameyang für die Partie am Freitag (20.30 Uhr MEZ, ab 20.15 Uhr MEZ in DW-Liveticker) eine Chance erhalten würde. "Wenn sich etwas ändert an der Personalie, würde ich informiert werden. So lange plane ich mit ihm. Wenn in den nächsten Stunden nichts dazwischen kommt, ist er in den Überlegungen dabei", sagte der Österreicher. Doch nun scheint etwas dazwischen gekommen zu sein, denn kurz danach war diese Aussage nur noch Makulatur.
Laut englischen Medienberichten soll ein Aubameyang-Transfer davon abhängen, dass Arsenal-Stürmer Alexis Sanchez noch im Winter zu Manchester United wechselt. Angeblich ist sich der Chilene mit Manchester einig, und das Geschäft steht kurz vor dem Abschluss. Voraussetzung für einen Aubameyang-Deal soll zudem ein Wechsel des Ex-Dortmunders Henrich Mchitarjan von United zum FC Arsenal sein. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass das passiert", erklärte Wenger zum Weggang von Sanchez: "Eine Garantie gibt es bei diesen Dingen nie." Klar ist: Fortsetzung folgt!
ck/sf (dpa)