BVB gewinnt das Borussen-Duell

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Viel Ballbesitz, schnelles und ideenreiches Offensivspiel - so trumpfte Borussia Dortmund unter seinem neuen Trainer Thomas Tuchel gegen Borussia Mönchengladbach bei seinem 4:0 (3:0)-Erfolg zum Saisonauftakt auf. Während die Schwarz-Gelben hochmotiviert und konzentriert spielten, waren die passiven Fohlen in der Defensive vollkommen überfordert und in der Offensive erschreckend harmlos.

Ungläubig schaute Lucien Favre auf der Bank sitzend der einseitigen Partie zu, bei der der ehemalige Mönchengladbacher Spieler Marco Reus das erste Tor erzielte (15. Minute). Shinji Kagawa ließ den Ball für den Nationalspieler abtropfen, der den Ball unten rechts ins Netz rein hämmerte. Die kurze Torwartecke gehört dem Keeper. Yann Sommer hätte den Ball halten können.

Mönchengladbachs Defensive löchrig wie ein Schweizer Käse

Das zweite Tor fiel nach einem perfekten Angriff der Dortmunder, den Pierre-Emerick Aubameyang völlig frei stehend im Strafraum per Kopfball abschloss (21.). Was war nur los mit der Borussia vom Niederrhein, der besten Rückrundenmannschaft der vergangenen Saison? "Das Tempo war einfach viel zu hoch für uns", sagte Favre nach der Partie.

Halbherzig spielte die Niederrhein-Elf, besonders Lars Stindl - im DFB-Pokal gegen St. Pauli noch Doppeltorschütze - und Granit Xhaka enttäuschten. Solch ein Auftritt ist auch nicht mit dem Fehlen der beiden Defensivkräfte Martin Stranzl und Alvaro Dominguez allein zu erklären. Die beiden 19-jährigen Ersatzmänner Andreas Christensen und Marvin Schulz, die gegen St. Pauli souverän auftraten, waren gegen die spielfreudigen Dortmunder überfordert.

Mchitarjan erneut Doppeltorschütze

Dortmund dagegen spielte auf wie zu besten Klopp-Zeiten. Doch an den ehemaligen Erfolgstrainer denkt beim BVB derzeit wohl keiner. Einen besseren Start hätte Thomas Tuchel bei seinem BVB-Bundesligadebüt kaum haben können. "Mit so einem Ergebnis war gegen den Rückrundenmeister nicht zu rechnen", meinte Tuchel. "Das war eine tolle Leistung." Das dritte Tor war schlichtweg weltklasse: Der erst 19-jährige Julian Weigl eroberte den Ball gegen Stindl und bedient Gündogan. Der Nationalspieler schaltete schnell und schickte Aubameyang auf die Reise. Der Gabuner eilte allen davon und legte schließlich quer zum freien Henrich Mchitarjan (33.).

Auch nach der Halbzeit spielte nur eine Mannschaft: Dortmund. Und erneut traf der Armenier Mchitarjan (50.), der auch schon in der Europa-Leauge-Qualifikation gegen den Wolfsberger AC doppelt traf. Wieder mal war Reus der Vorlagengeber. Bei diesem überragenden Offensivspiel und Pressing der Dortmunder spricht auch keiner mehr über die heikle Torwartfrage, welcher Roman denn spielen würde. Tuchel entschied sich anstatt für Weidenfeller für Neuzugang Bürki, der aber kaum etwas zu tun bekam. Bayern München nur ein Tor besser Bei der Machtdemonstration, ja schon Vorführung des Gegners hätte der BVB-Sieg auch noch viel höher ausfallen können. Ein Tor von Shinji Kagawa in der fünften Minute wurde wegen vermeintlichen Abseits aberkannt. Und längst nicht alle seiner Torchancen verwandelte der BVB. "Nach einem Spiel uns in den Himmel zu loben ist aber zu früh", bleibt Kapitän Mats Hummels auf dem Boden. Gemessen am heutigen Spieltag ist der BVB ein ernstzunehmender Gegner für den FC Bayern München, der zum Saisonauftakt am Freitag den Hamburger SV mit 5:0 (1:0) abfertigte. Das erste Tor der Saison hatte Abwehrspieler Medhi Benatia erzielt. Dazu waren Torjäger Robert Lewandowski (52.), Doppeltorschütze Thomas Müller (69./72. Minute) und der herausragende Neuzugang Douglas Costa (87.) erfolgreich. Pokalsieger VfL Wolfsburg, der beim Supercup die Bayern besiegte und in der zweiten DFB-Pokalrunde auf den deutschen Rekordmeister trifft, spielt am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt.

Kurioses Eigentor

Der FC Schalke 04 zeigte unter dem neuen Trainer André Breitenreiter eine gute Leistung und gewann auswärts bei Werder Bremen souverän mit 3:0 (1:0). Dank eines kuriosen Eigentors von Theodor Gebre Selassie (34.) gingen die Gäste in Führung. Schalker Spieler trafen aber auch: Eric-Maxim Choupo-Moting (68.) und Huntelaar (85.).Bayer 04 Leverkusen gelang eine erfolgreiche Generalprobe für das Hinspiel der Champions-League-Playoffs bei Lazio Rom. Gegen die TSG Hoffenheim, bei der Kevin Kuranyi von Beginn an spielte, setzte sich die Werkself mit 2:1 (1:1) durch. Für die Gäste traf Steven Zube (5.) in Führung. Stefan Kießling mit seinem 136. Bundesligator (45.), mit dem er mit Horst Hrubesch gleichzog, und Julian Brandt (71.) drehten den Rückstand..

Die ersten Bundesligapunkte

Überraschend hat der FC Ingolstadt 04 bei seiner Bundesligapremiere auswärts beim FSV Mainz 05 drei Punkte geholt. Das einzige Tor beim 1:0 (0:0)-Erfolg erzielte in der 66. Minute Stürmer Lukas Hinterseer. Beim SV Darmstadt 08, der erstmals seit 33 Jahren wieder in der Bundesligaspielt, machte sich Marcel Heller einen Namen mit seinen beiden Toren (31./54.). Beim ersten schloss er einen superschnellen Sololauf aus der eigenen mit einem gefühlvollen Schuss ins rechte obere Torwarteck ab. Charlison Benschop (48.) und Aytac Sulu (62.) mit einem Eigentor trafen für Hannover.

Fastabsteiger Hertha BSC siegte mit 1:0 (0:0) auswärts beim FC Augsburg. Nach einer Gelb-Roten Karte für Raul Bobadilla (45. +2) musste der Gastgeber in der zweiten Halbzeit mit nur zehn Mann spielen. Gleich nach Wiederanpfiff holte Ragnar Klavan Salomon Kalou mit einer unnötigen Grätsche von den Beinen. Der gefoulte verwandelte den Elfmeter sicher (48.). Am Sonntagnachmittag empfängt noch der VfB Stuttgart den 1. FC Köln.