Bundeswehr soll in Somalia bleiben
22. Februar 2017Deutsche Soldaten sollen ein weiteres Jahr in Somalia Sicherheitskräfte ausbilden und beraten. Das Bundeskabinett hat die Verlängerung des Einsatzes in dem Krisenland am Horn von Afrika beschlossen. Die Obergrenze für die deutsche Beteiligung an der EU-geführten Ausbildungsmission EUTM liegt unverändert bei 20 Soldaten, derzeit sind aber nur neun Bundeswehrsoldaten vor Ort. Die Zustimmung des Bundestags im März gilt als sicher.
Ziel der im Februar 2010 gestarteten Mission ist die Unterstützung der somalischen Regierung beim Aufbau von Sicherheitsstrukturen. Eine Begleitung der somalischen Streitkräfte bei Einsätzen oder eine direkte Unterstützung militärischer Operationen ist nicht vorgesehen. Insgesamt sind rund 155 Soldaten aus zwölf Staaten an der Mission beteiligt, in deren Rahmen laut Bundeswehr mittlerweile über 5000 somalische Soldaten ausgebildet wurden.
Die Instabilität in Somalia ist auch ein Risiko für die Sicherheit in Europa
Das neue Mandat sieht eine deutsche Beteiligung bis zum 31. März 2018 vor. Nach derzeitiger Beschlusslage der EU läuft der Einsatz noch bis mindestens Ende 2018. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, dass Somalia trotz jüngster positiver Entwicklungen "in einer extrem schwierigen politischen Lage" sei. "Für uns ist die Stabilisierung dieses Landes eine Langzeitaufgabe." Die Instabilität am Horn von Afrika ist demnach auch ein Risiko für die Sicherheit in Europa und für europäische Interessen.
Somalia war nach dem Sturz von Machthaber Siad Barre 1991 im Bürgerkrieg versunken, bis heute gibt es keine funktionierende Zentralregierung. Die islamistische Al-Shabab-Miliz konnte vor einigen Jahren von Regierungssoldaten und einer Truppe der Afrikanischen Union aus der Hauptstadt Mogadischu vertrieben werden. Allerdings kontrollieren die Rebellen immer noch einige ländliche Regionen und verüben regelmäßig Anschläge. Al-Shabab steht seit 2008 auf der US-Liste terroristischer Organisationen.
pg/ww (dpa, afp)