Bundeswehr vor Timbuktu
6. April 2016"Aber dazu muss im Norden zunächst einmal der Friedensprozess (...) sich verfestigen", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nach einem Besuch der europäischen Trainingsmission EUTM in Bamako. Bisher ist die seit drei Jahren laufende EU-Trainingsmission mit 560 beteiligten Soldaten - darunter 200 Deutsche - auf ein Camp in der Nähe der malischen Hauptstadt beschränkt.
Kabinett soll kommende Woche beschließen
In einem ersten Schritt soll sie jetzt auf mehrere Orte im relativ sicheren Süden erweitert werden. Dann geht es eventuell in den Norden, wo die Bundeswehr jetzt schon mit mehr als 200 Soldaten an einer UN-Mission zur Überwachung eines Friedensabkommens beteiligt ist. Ziel ist, dass die deutschen Militärausbilder bis zu den Städten Gao und Timbuktu am Rande der Sahara zum Einsatz kommen können. Das Kabinett in Berlin soll die Ausweitung des Ausbildungsmandats schon nächste Woche beschließen.
Gefahr islamistischer Terroristen
Der Norden Malis war 2012 für einige Monate in die Hände islamistischer Rebellen gefallen, bevor er Anfang 2013 von französischen und afrikanischen Truppen zurückerobert wurde. Islamistische Gruppierungen wie Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI) terrorisieren die Gegend bis heute.
Die Bundeswehr hat den Einsatz in den vergangenen drei Jahren Schritt für Schritt ausgeweitet. Die Ausbilder machten den Anfang. Inzwischen stellt Deutschland das größte Kontingent in der EU-Truppe und leitet sie bis zum Sommer auch. Ende Januar wurden die ersten deutschen Blauhelmsoldaten (Artikelbild) nach Gao in Nordmali geschickt. Ihre Hauptaufgabe ist Aufklärung mit Drohnen und Spähpanzern.
uh/SC (dpa, rtr)