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Politik

Steinmeier fordert mehr Homeoffice

15. Januar 2021

Zusammen mit Gewerkschaften und Arbeitgebern plädiert der Bundespräsident für mehr Heimarbeit. Wegen der Corona-Pandemie müssten noch mehr Kontakte vermieden werden.

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Deutschland Coronavirus Steinmeier Appell Homeoffice
Das Infektionsgeschehen fordert eine gemeinsame Kraftanstrengung: Frank-Walter Steinmeier (M.) mit den Spitzen von Arbeitgebern und GewerkschaftenBild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Angesichts der prekären Lage in der Coronavirus-Pandemie hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Unternehmen und Beschäftigte gemeinsam mit den Sozialpartnern zu mehr Homeoffice aufgerufen. "Wo irgend möglich" müssten Kontakte auch im Arbeitsleben reduziert werden, forderte Steinmeier. Daher laute der gemeinsame Appell an Unternehmen, Personalverantwortliche und Führungskräfte: "Ermöglichen Sie das Arbeiten von Zuhause aus." Das sei "nicht immer ideal", schütze aber "mit Sicherheit vor Ansteckung".

Homeoffice mit Kindern
Für Familien und insbesondere für Mütter können Homeoffice und Homeschooling eine große Belastung seinBild: Getty Images/AFP/O. Scarff

Beschäftigte wiederum sollten entsprechende Angebote annehmen und nicht ins Büro gehen, "wenn sie es nicht zwingend müssen", mahnte Steinmeier bei dem gemeinsamen Auftritt im Schloss Bellevue. Auch jede vermiedene Bus- oder Bahnfahrt helfe bei der Eindämmung der Pandemie. Zwar würden immer mehr Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft, so Steinmeier. Aber es dauere noch, bis alle geimpft werden könnten, die dies wollten. Deshalb sei jetzt eine "gemeinsame Kraftanstrengung für die gesamte Gesellschaft" nötig.

Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, erläuterte, Betriebe und Gewerkschaften seien bislang sehr verantwortungsvoll mit der schwierigen Corona-Situation umgegangen und viele Unternehmen böten den Mitarbeitern schon Homeoffice an. Es könne jedoch noch mehr getan werden.

Infografik Anteil Homeoffice Deutschland DE

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, stellte fest: Das Arbeiten von Zuhause sei eine Anstrengung für viele Menschen und manchmal gehe es auch nicht. Dabei nannte er Tätigkeiten in Produktion, Versorgung, Pflege und Nahverkehr, die "schlicht und ergreifend im Homeoffice nicht möglich sind". Um so mehr komme es darauf an, "dass alle Möglichkeiten zur Nutzung von Homeoffice ausgeschöpft werden, um das Infektionsgeschehen weiter einzugrenzen und zurückzudrängen".

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Magazins "Spiegel" spricht sich eine Mehrheit der Deutschen angesichts der Corona-Infektionslage sogar für eine Pflicht zum Homeoffice aus. Demnach befürworteten 56 Prozent der mehr als 5000 Befragten ein grundsätzliches Verbot der Arbeit im Büro, sofern Homeoffice möglich ist. Knapp ein Drittel der Befragten war dagegen.

uh/kle (dpa, afp)