Bundespräsident ehrt NS-Widerstandskämpfer
4. November 2019Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den NS-Widerstandskämpfer Georg Elser in seiner Heimatstadt Hermaringen gewürdigt. Bei der Einweihung eines Denkmals zum 80. Jahrestags der versuchten Attentats auf Adolf Hitler betonte der Bundespräsident Elsers Bedeutung.
"Georg Elser ist in der Geschichte des 20. Jahrhunderts ein Großer, ein Großer, an den die Erinnerung lange, viel zu lange klein gehalten worden ist", so Steinmeier. Wenn die Tat geglückt wäre, dann wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit das Unrecht des nationalsozialistischen Regimes beendet worden. Es sei ein Unglück, dass Elsers Anschlag gescheitert sei. So seien 50 Millionen Menschen im Krieg umgekommen und sechs Millionen Juden in Vernichtungslagern ermordet worden.
"Ein besonderer Mensch, kein Durchschnittsbürger"
Georg Elser hatte am 8. November 1939 eine selbst gebaute Bombe in einer Säule des Münchener Bürgerbräukellers platziert, die Adolf Hitler töten sollte. Dieser trat dort bei einer NSDAP-Versammlung auf. Der Anschlag scheiterte, da Hitler wegen des schlechten Wetters die Veranstaltung früher als geplant verließ.
Bei seinem Fluchtversuch in die Schweiz wurde Elser verhaftet, anschließend verhört und gefoltert. Er gab zu Protokoll, dass er durch seine Tat "noch größeres Blutvergießen verhindern" wollte. Vier Jahre verbrachte er in Isolationshaft im Konzentrationslager Sachsenhausen. Am 9. April 1945 wurde er im Konzentrationslager Dachau erschossen - keine drei Wochen vor der Befreiung des KZ durch Soldaten der US-Armee.
jp/gri (dpa, epd)