Bundesmarine nach Afrika
3. Januar 2002Das Marinemusikchor "Nordsee" spielte Marschmusik, bevor der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Lutz Feldt, sich an die Soldaten und deren Angehörige wandte.
"Für uns alle, aber besonders für Sie, die Soldaten des Marine-Einsatzverbandes, ist es nicht nur der Beginn eines neuen Jahres, sondern auch der Beginn eines Einsatzes, der Sie aus Nord-West-Europa und seinem Winter in das Arabische Meer mit seinen für uns ungewohnten Klimaverhältnissen führen wird."
In gut drei Wochen sollen die Kampfschiffe das Einsatzgebiet am Horn von Afrika erreicht haben. Zwischendurch ist da noch ein Zwischenstopp auf Kreta geplant. Dort wird der Verband auf die Fregatte "Bayern" treffen, die sich dann ebenfalls auf die Reise machen wird. Der Befehlshaber der Flotte betont, dass der Auftrag klar definiert ist:
Kontrolle des Seeverkehrs
"Wir werden in einem definierten Seegebiet, dessen Grenzen noch nicht festgelegt sind, den Seeverkehr kontrollieren. Wir werden in der Lage sein, im Rahmen der uns dann zur Verfügung gestellten Rechtsmittel diesen Seeverkehr in jeder Form zu kontrollieren. Und wir werden auch möglicherweise Aufträge bekommen, Einheiten zu schützen, von denen man ausgeht, dass sie einer Gefährdung ausgesetzt sind."
Die Besatzungen sind gut vorbereitet, sagt Flottillen-Admiral Gottfried Horch, der die Schiffe im Einsatzgebiet kommandieren wird:
"Und dann kommt das zum Tragen, was die Marine schon immer als eine der wichtigen Dinge dieser Teilstreitkraft im Einsatz hervorgehoben hat - dass wir nämlich autark über einen relativ großen Zeitraum operieren können."
Noch steht nicht fest, wo die internationalen Streitkräfte ihre Basis haben werden. Sicher ist aber, dass die Besatzungen, die am Mittwoch (2.1.) Wilhelmshaven verlassen haben, nach sechs Monaten wieder nach Hause kommen und werden dann - sollte der Auftrag noch länger dauern - durch neue Kräfte ersetzt.