Bundesliga erneut mit Umsatzrekord
22. Januar 2015Es ist wie ein Spiel auf ein Tor: Seit zehn Jahren stürmt die Bundesliga nun vorwärts und musste dabei, um im Bild zu bleiben, nicht einmal den Ball wieder nach hinten passen. Übersetzt in die Wirtschaftssprache bedeutet das: Die Bundesliga erzielte in der Saison 2013/14 den zehnten Umsatzrekord in Folge. Mit 2,45 Milliarden Euro wurde der Vorjahreswert dabei um satte 12,9 Prozent gesteigert. Das gab die Deutsche Fußball Liga (DFL) bekannt. Auch die 2. Bundesliga verbuchte mit 458 Millionen Euro und somit einem Plus von 9,2 Prozent ebenfalls einen Umsatzrekord.
Kein Wunder also, dass sich die Vertreter der Liga zufrieden und weiter optimistisch äußern: "Der deutsche Profifußball hat in den letzten Jahren sein solides finanzielles Fundament genutzt, um eine hervorragende sportliche Entwicklung zu nehmen", meinte Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung. "Die Zukunftsperspektiven sind weiterhin positiv, denn das wirtschaftliche Wachstum der Bundesliga ist ungebrochen".
13 der 18 Bundesligisten machen Gewinn
Bei genauerem Hinsehen wird jedoch klar, dass nicht alle Vereine zum wirtschaftlichen Erfolg der Bundesliga beitragen können. Nur 13 der 18 Vereine der Eliteklasse schrieben "schwarze Zahlen", also ein Plus in der Bilanzsumme. Dies war aber immerhin ein Bundesligaklub mehr als im Vorjahr. Die Aufwärtsbewegung macht sich übrigens auch in den öffentlichen Kassen bemerkbar: Der Lizenzfußball wird immer mehr zu einem wichtigen Steuerzahler. Mehr als 875 Millionen Euro Steuern und Abgaben zahlten die Profivereine. Und auch als Arbeitsgeber wird der Fußballballbetrieb wichtiger: 48.830 Menschen arbeiteten in der Spielzeit 2013/14 in direkter Anstellung oder durch Beauftragung der Lizenzvereine - ein Plus acht Prozent.
Wirtschaftlicher Ligakrösus bleibt beinahe selbstverständlich der FC Bayern München, der auch sportlich in einer eigenen Liga spielt. Elf Punkte Vorsprung zur Saison-Halbzeit sind das eine, 487,5 Millionen Euro Umsatz in der vergangenen Saison das andere Kennzeichen des Bayern-Vorsprungs. Damit geht rund ein Fünftel des Gesamt-Ligaumsatzes auf das Konto des FCB. Die Münchener zählen auch international zu den Topadressen: Weltweit nehmen nach einer Berechnung der Beratungsgesellschaft Deloitte nur Champions-League-Sieger Real Madrid (549,5 Millionen Euro Umsatz) und Manchester United (518 Millionen Euro Umsatz) mehr Geld ein als die Bayern.
Großer Abstand zwischen dem FCB und dem Rest
Die Münchner hatten im vergangenen November bei der Präsentation ihrer Bilanz sogar einen Umsatz des Konzerns, zu dem auch die Allianzarena zählt, von erstmals mehr als 500 Millionen Euro ausgewiesen. Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte von einem Meilenstein gesprochen und seinen Verein als "Musterbeispiel für sportlichen Erfolg gepaart mit finanzieller Seriosität" bezeichnet. Groß ist der Abstand zum Rest der Liga: Abstiegskandidat Borussia Dortmund ist mit 261,5 Millionen Euro Umsatz weiter Deutschlands Nummer zwei gefolgt von Rivale FC Schalke 04 (213,9 Millionen Euro Umsatz). Vor allem Werbeeinnahmen und die Vermarktung der TV-Rechte wirken sich maßgeblich auf die finanzielle Stärke der Vereine aus.