Bundesgartenschau in Zeiten des Klimawandels
Früher sollten Ziergärten einfach nur schön sein. Heute können sie Verbündete im Kampf gegen Klimaerwärmung und Artensterben sein, wie die BuGa 2023 in Mannheim zeigt.
Es grünt und blüht
Früher dienten Bundesgartenschauen dazu, die neuesten Trends in der Gartengestaltung zu zeigen. Doch an diesen Leistungsschauen entzündete sich mehr und mehr Kritik. Vor allem, weil dadurch bestehende Parks und Gärten stark verändert wurden und Bäume Parkplätzen für Besucher weichen mussten.
Eine nachhaltige BuGa
Die Bundesgartenschau in Mannheim will andere Wege gehen. Als Veranstaltungsort wurde unter anderem eine ehemalige Kaserne gewählt. Unter dem Motto "beste Aussichten“ werden bis zum 8. Oktober nicht nur Blumen gezeigt, sondern auch Themen wie Klimaschutz, Bewahrung der Artenvielfalt, Städtebau und Nahrungssicherung behandelt.
Das Auge isst mit
Solch ernste Themen werden besser vermittelt, wenn es zwischendurch auch etwas Schönes zu sehen gibt. Wie hier bei dieser prächtigen Zierlauch-Blüte. Die Pflanze ist eine Verwandte von Lauch und Zwiebel. Manchmal ist groß auch großartig.
Ohne Wasser kein Garten
Ziergärten sind in weiten Teilen der Welt reiner Luxus - überall da, wo es kaum Wasser gibt. Deswegen macht die BuGa 23 an vielen Stellen auf das Problem des Wassermangels aufmerksam. Denn in einem der Nachhaltigkeitsziele der UN heißt es: Alle Menschen sollen einen Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser haben.
Eine kühle Dusche gefällig?
Wie wichtig sauberes Wasser ist, zeigt sich auch auf der BuGa. Nicht nur die zehntausenden Pflanzen auf der Gartenschau benötigen es; bei Temperaturen um die 35 Grad sind auch Besucherinnen und Besucher für eine Abkühlung dankbar. Also: Platz nehmen und Wasser marsch! Aber Achtung: Handtücher werden nicht mitgeliefert.
Resiliente Klima- und Artenschützer
Große Rasenflächen, Kunstdünger und enorme Gießmengen? Das muss nicht sein. Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen Naturgarten. Dort wachsen heimische Wildpflanzen, sodass viele einheimische Tiere und Pflanzen einen wertvollen Rückzugsort und Nahrung finden. Dieser hier wurde von der Kampagne "Tausende Gärten - Tausende Arten" mit Gold ausgezeichnet.
Platz ist auf dem kleinsten Dach
Nicht nur Gartenflächen lassen sich begrünen, sondern auch Dächer und Fassaden. Der Effekt ist gewaltig: Vor allem in Städten können Pflanzen auf Dächern und an Wänden die Temperatur deutlich senken. Und es sieht dazu noch schön aus!
Letzte Ausfahrt Garten
Bei der Gartengestaltung sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Hier etwa dient ein ausrangiertes Auto als Quelle für einen kleinen Teich. Kohlendioxid zumindest stößt der Kleine nicht mehr aus. Und bei Regen bietet er Unterschlupf.
Stylisch, aber heiß
Wer es noch extravaganter haben will, ist vielleicht mit diesem Gartenentwurf gut beraten. Metallplatten, Betonbänke und ein rotierender Spiegel, der die integrierten Skulpturen in Szene setzt. Laub fegen entfällt. Bei weiter steigenden Temperaturen kann es in so einer Umgebung aber recht ungemütlich werden.
Platz für das Taubenschwänzchen
Deswegen bevorzugt das Taubenschwänzchen doch lieber richtige Blüten. Wegen seines dem Kolibri ähnelnden Flugverhaltens wird der Schmetterling auch Kolibrifalter genannt. Merke: Je mehr heimische Pflanzen in den Gärten blühen, desto eher haben Insekten und Vögel eine Chance, dort Nahrung und Unterschlupf zu finden.
Per Anhalter durch den Teich
Dieser Reiher hat sein Ruheplätzchen gefunden: Er ließ sich auf einem der Boote nieder, die ansonsten Besucher auf einem Rundkurs durch den Kutzerweiher im Luisenpark transportieren. Ein bisschen gegenseitige Rücksicht vorausgesetzt, verläuft das Zusammenleben von Mensch und Tier ziemlich gut.
Wenn es auf dem Wasser blüht...
... ist es oft eine Seerose. Nicht erst, seit der Impressionist Monet sie in seinen Bildern verewigte, gelten sie als Symbol für ein Idyll. Kühlendes Wasser und satte Farben haben erwiesenermaßen einen Wohlfühleffekt auf Menschen - gerade an heißen Tagen.
Den Blick weiten
Auch wenn es hier menschenleer aussieht - die BuGa 23 ist ein Publikumsmagnet. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit gut zwei Millionen Besucherinnen und Besuchern. Und die können lernen, dass das bengalische Sprichwort stimmt: "Narren hasten - Kluge warten - Weise gehen in den Garten."