Verschmutztes Bargeld aus Flutgebiet
1. September 2021Die oft stark mit Schlamm, Abwässern und Heizöl verdreckten Geldscheine werden von Spezialisten der Bundesbank in Mainz gewaschen, getrocknet und geprüft, damit die Besitzer ihr Geld in frischen Noten zurückbekommen.
Dabei ist Eile geboten: "Die Bearbeitung der Noten muss so schnell wie möglich erfolgen, bevor sie verklumpen und hart wie Beton werden", erklärte Bundesbankvorstand Johannes Beermann im Analysezentrum für Falschgeld und beschädigtes Bargeld am Mittwoch in Mainz.
Geld stinkt doch
Keine Arbeit für Menschen mit empfindlichen Nasen: Die eingeschweißt angelieferten Bündel stinken teils eklig, wenn sie aus der Plastikfolie herausgenommen werden. Spezialisten waschen die Scheine vorsichtig, befreien sie von Dreck, trocknen und glätten sie dann. Andere prüfen und zählen die Scheine. Für die Bürgerinnen und Bürger ist der Service kostenlos. Die eingereichten Summen wurden registriert und werden zurückerstattet.
Zwei wichtige Bedingungen müssen erfüllt sein: Von einer Banknote müssen 50 Prozent "plus ein weiterer Schnipsel" vorhanden sein, wie Beermann erklärte. Außerdem darf es sich nicht um Falschgeld handeln. Geldfälscher, die versuchten, der Bundesbank mit Dreck verschmutzte Blüten unterzujubeln, hätten "keine Chance", sagte Beermann.
Bundesbank, Geschäftsbank oder Postweg
Privatleute können das Flutgeld bei der Bundesbank einreichen, bei ihrer Geschäftsbank oder per Post schicken. Die bislang in Mainz eingetroffenen 51 Millionen Euro stammen aus den Bundesbankfilialen Köln (25 Millionen), Dortmund (12 Millionen), Koblenz (10 Millionen) und Saarbrücken (4 Millionen). Zum Vergleich: Üblicherweise treffen in einem gesamten Jahr 40 Millionen Euro im Analysezentrum ein.
ul/hb (dpa)