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Macek: "Wir waren nahe dran"

Chuck Penfold
19. Mai 2017

Mit einer knappen Niederlage gegen Kanada ist das deutsche Eishockey-Team im Viertelfinale der Heim-WM ausgeschieden. Der Deutsch-Kanadier Brooks Macek zieht im DW-Interview dennoch eine positive Turnierbilanz.

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Brooks Macek im WM-Spiel gegen Italien. Foto: dpa-pa
Bild: Picture alliance/dpa/M. Skolimowska

DW: Brooks Macek, Ihr Team hat wirklich alles gegeben, aber Kanada hat das Spiel letztlich doch dominiert. Sind die Kanadier durch die Bank einfach ein bisschen besser und schneller?

Macek: Am Ende stand es nur 2:1, wir waren also nahe dran. Es fehlte uns ein einziges Tor zum Ausgleich. Klar sind die Kanadier ein großartiges Team, aber ich glaube, dass wir heute Abend auch eines waren.

Sie haben in diesem Turnier gegen einige Topteams gespielt. Deutschland hat gegen die USA gewonnen, dann aber gegen Schweden und Russland sowie jetzt im Viertelfinale gegen Kanada verloren. Stehen diese vier Teams auf einer Stufe, oder die Kanadier vielleicht einen Tick höher?

Alle Mannschaften, gegen die wir in diesem Turnier gespielt haben, waren harte Brocken. Nehmen Sie nur unsere Spiele gegen die Slowakei und Dänemark in der Vorrunde, die gingen auch in die Verlängerung. Alle Mannschaften, die bei diesem Turnier starten, sind gut. Es ist ein enger Wettbewerb. Selbst heute Abend lag nur ein Tor zwischen Sieg und Niederlage.

Sie stammen aus Winnipeg, Ihr Vater aus einem Ort nicht weit vom heutigen Spielort Köln. Wie fühlt es sich für Sie, der in Kanada geboren und aufgewachsen ist, an, gegen eben dieses Land zu spielen?

Es ist ein interessantes Erlebnis. Du musst an so ein wichtiges Spiel herangehen wie an jede andere Eishockeypartie, einfach versuchen, alles zu geben. Klar versucht man, diese Sache auszublenden.

War es für Sie denn ein besonderer Ansporn, für Ihre Wahlheimat gegen ihr Geburtsland zu spielen?

Sicher, ich hätte sie wirklich gerne geschlagen, aber sie sind halt eine sehr starke Mannschaft. Es war ein hartes Spiel. Ich denke, wir haben uns teuer verkauft und auch damit beeindruckt, wie wir als Mannschaft aufgetreten sind.

Jubel um Torschütze Brooks im Spiel gegen Dänemark. Foto: dpa-pa
Brooks (r.) schoss bei der WM zwei Tore: eins gegen Dänemark, eins gegen RusslandBild: picture-alliance/dpa/M. Skolimowska

Sie haben während des Turniers einige Tore geschossen. Wie bewerten Sie die WM für sich persönlich und für das deutsche Team?

Ich finde, wir haben gut gespielt. Man darf nicht vergessen, dass sich Tobias Rieder früh verletzt hat. Und dann fiel auch noch Torwart Thomas Greiss aus. Es wurde uns nicht leicht gemacht, wir mussten uns durchkämpfen. Und ich denke, wir haben das gut hingekriegt. Mit meiner eigenen Leistung bin ich zufrieden, auf die Jungs bin ich richtig stolz.

Bundestrainer Marco Sturm hat Sie beim Deutschland-Cup 2015 erstmals in das deutsche Team berufen. Geht es unter ihm mit dem deutschen Eishockey aufwärts?

Ja, sicher. Er ist ein Trainer, der seine Spieler mitreißen kann, er hat selbst lange auf höchstem Niveau gespielt. Er hat ein gutes Verhältnis zu den Spielern, die Jungs respektieren ihn. Es ist eine tolle Erfahrung, unter ihm zu spielen. Ich kann nur Gutes über ihn sagen.

Brooks Macek, geboren 1992 in Manitoba in der kanadischen Provinz Winnipeg, spielt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für Meister Red Bull München. Der Offensivspieler hat sowohl einen deutschen, als auch einen kanadischen Pass. Er hat bisher 35 Länderspiele für Deutschland bestritten.

Das Interview führte Chuck Penfold.