Bronze für Rebensburg und Rießle
18. Februar 2014Vier Jahre nach ihrem Olympiasieg in Vancouver hat Viktoria Rebensburg bei den Winterspielen in Sotschi Bronze im alpinen Riesenslalom gewonnen. Die 24-Jährige hatte nach dem ersten Lauf noch auf dem sechsten Platz gelegen, fuhr aber mit einem beherzten zweiten Durchgang bei Dauerregen noch auf den dritten Rang vor. Der bedeute ihr nach langer Krankheit "fast genau so viel wie die Goldmedaille damals", sagte Rebensburg, und spielte damit auf ihren Olympiasieg 2010 in Vancouver an. Als erste Skirennläuferin gewann die Slowenin Tina Maze bei Winterspielen nach Gold in der Abfahrt auch im Riesenslalom. Die 30-Jährige lag am Ende sieben Hundertstelsekunden vor Super-G-Olympiasiegerin Anna Fenninger aus Österreich.
Maria Höfl-Riesch verzichtete auf einen Start. Die dreimalige Olympiasiegerin leidet unter einer Erkältung. Ein Start sei nicht sinnvoll, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) kurz vor Rennbeginn mit. Höfl-Riesch, bei den alpinen Wettbewerben im Rosa Chutor Alpine Center bereits Olympiasiegerin in der Super-Kombination und Zweite im Super-G, soll sich für den Slalom am Freitag (21.02.2014) schonen.
Ein Hingucker war der Lauf der Star-Geigerin Vanessa Mae. Die Britin, die eigens für den Olympiastart die thailändische Staatsbürgerschaft ihres Vaters angenommen hatte, landete zwar mit 50 Sekunden Rückstand auf dem letzten Platz, war aber dennoch glücklich über die Erfahrung: "Ich bin dreimal fast gestürzt, aber ich bin unten angekommen und das ist die Hauptsache", sagte die 35-Jährige.
Bronze statt Gold und Silber
Es hätte die Maximalausbeute werden können für die deutschen Nordischen Kombinierer: Bei der Einfahrt ins Skistadion hatten drei von ihnen auf den ersten vier Plätzen gelegen, aber dann räumten sich Fabian Rießle und Johannes Rydzek gegenseitig ab, Björn Kircheisen musste dazu noch seinem etwas zu früh angesetzten Schlussspurt Tribut zollen, und so wurde es "nur" eine Bronzemedaille für Fabian Rießle. "Das ist ein saugeiler Tag, trotz des Scheiß-Wetters", freute sich Rießle im Ziel im ZDF-Interview. Der Zwischenfall kurz vorher sei aus dem Renngeschehen heraus geschehen. Den Sieg holte sich nach einem von taktischen Manövern geprägten 10-Kilometer-Langlauf der Norweger Jörgen Graabak vor seinem Landsmann Magnus Moan, der vom deutschen Missgeschick profitierte.
"Ich bin nicht zufrieden, da hätte mehr herausspringen müssen", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch im ZDF. Nach dem Springen hatte noch der frischgebackene Olympiasieger Eric Frenzel geführt, allerdings konnte er nach seiner Virusinfektion das Tempo der Konkurrenten nicht mitgehen und wurde Zehnter. Frenzel hat aber am Donnerstag (20.02.2014) noch eine weitere Chance auf seine zweite Goldmedaille. Dann steht der Teamwettbewerb an, in dem Deutschland Favorit ist.
Im Eisschnelllauf sorgte aus deutscher Sicht Patrick Beckert für ein Ausrufezeichen. Über 10.000 Meter lief er auf den sechsten Rang. Den Olympiasieg machten erneut zwei Niederländer unter sich aus. Dabei überraschte Jorrit Bergsma den großen Favoriten Sven Kramer, der damit seine größte Niederlage von Vancouver nicht wettmachen konnte. Bronze gewann Bob de Jong, ebenfalls aus den Niederlanden.
Biathlon-Gold für Norweger Svendsen
Emil Hegle Svendsen hat die Goldmedaille im Massenstartrennen gewonnen. Der Norweger siegte in Krasnaja Poljana bei schwierigen Bedingungen nach 15 Kilometern. Im Schlussspurt setzte er sich gegen den französischen Doppel-Olympiasieger Martin Fourcade nur um wenige Zentimeter durch. Bronze sicherte sich Ondrej Moravec aus Tschechien. Die deutschen Starter hatten mit dem Medaillenkampf nach zu vielen Schießfehlern nichts zu tun. Als bester des Trios kam Simon Schempp auf Rang 13. Arnd Peiffer wurde 18., der Olympia-Zweite Erik Lesser belegte Platz 26. "Der Schießstand hat uns das Genick gebrochen", sagte Bundestrainer Mark Kirchner im ZDF.
Vaultier gewinnt Snowboardcross
Der Franzose Pierre Vaultier hat Gold stand im Snowboardcross ganz oben auf dem Treppchen. Der 26 Jahre alte WM-Vierte entschied das Finale vor dem Russen Nikolai Oljunin und Alex Deibold aus den USA für sich. Für die beiden deutschen Teilnehmer Konstantin Schad und Paul Berg war im Viertelfinale Endstation. Nachdem sie ihre Achtelfinalläufe gewonnen hatten, schieden sie nach Stürzen jeweils als Vierte aus und belegten gemeinsam den 13. Platz.
Freestyle-Skifahrer David Wise aus den USA holte sich den Olympiasieg in der Halfpipe. Unter schwierigen Bedingungen bei starkem Schneefall bot der 23-jährige in zwei Finalläufen die beste Leistung und setzte sich gegen Mike Riddle aus Kanada und den Franzosen Kevin Rolland durch.
Shorttrack-Gold an Südkorea
Südkorea bleibt die Nummer eins in der Shorttrack-Staffel der Damen. Schon zum fünften Mal gab es Olympia-Gold für die Asiatinnen in dieser Disziplin. In einem rasanten Rennen siegte das Quartett vor 12.000 Zuschauern vor Kanada und Italien. Die favorisierte Staffel Chinas, die lange das Rennen dominiert hatte, wurde disqualifiziert.
Für das deutsche Bob-Team setzt sich der Alptraum in Sotschi fort. Einen Tag nach der historischen Pleite im Zweierbob der Männer boten die deutschen Frauen-Teams am Start und im Eiskanal eine desolate Leistung und liegen zur Halbzeit bereits abgeschlagen ohne Medaillenchance zurück. Bundestrainer Christoph Langen raufte sich angesichts der Leistungen völlig frustriert die Haare und blickte konsterniert drein.
Eishockey-Frauen gerettet
Die deutschen Eishockey-Frauen haben ihr letztes Turnierspiel gewonnen und damit den zweiten Abstieg verhindert. Gegen Japan gewann das Team von Bundestrainer Peter Kathan mit 3:2 (1:1, 2:0, 0:1) und beendete Olympia damit auf dem siebten Rang. In der Schayba Arena von Sotschi trafen Spielführerin Susann Götz (10.), Julia Zorn (25.) und Sara Seiler (36.) für Deutschland, das Japan in der Vorrunde noch deutlich bezwungen hatte (4:0). Für die Asiatinnen waren Hanae Kubo (14.) und Haruna Yoneyama (43.) erfolgreich.