1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Musik

Britney Spears' Vater als Vormund abgesetzt

30. September 2021

13 Jahre lang stand die US-Popsängerin unter der Vormundschaft ihres Vaters. Nach ihren Fans und Prominenten stellte sich nun auch ein Gericht in Los Angeles auf die Seite von Britney Spears.

https://p.dw.com/p/413tw
Britney Spears
Britney Spears im Juli 2019 in Los Angeles Bild: Mario Anzuoni/REUTERS

Mit sofortiger Wirkung hat Richterin Brenda Penny Britney Spears' Vater Jamie als Vormund abgesetzt. Die derzeitige Situation sei unhaltbar. Sie spiegele ein "toxisches Umfeld" wider, sagte die Richterin. Sie kam mit ihrer Entscheidung einem Antrag der Anwälte der Sängerin nach.

Für Britney Spears (39) ist es ein großer Sieg auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. "Britney verdient es, morgen aufzuwachen ohne ihren Vater als Vormund", sagte Anwalt Mathew Rosengart vor Gericht, wie der Sender CNN berichtete. Bei der Anhörung beschrieb er Jamie Spears als "grausamen und missbräuchlichen Mann".

Am 12. November weitere Anhörung 

Das Gericht in Los Angeles setzte laut "New York Times" den Buchhalter John Zabel vorübergehend als Vormund für die Finanzen der Sängerin ein. Die Vormundschaftsregelung bleibt zunächst bestehen. Für den 12. November setzte das Gericht eine weitere Anhörung an. Dann würden möglicherweise sämtliche Auflagen aufgehoben, hieß es.

USA I Britney Spears-Anhänger demonstrieren vor dem Stanley Mosk Courthouse in Los Angeles
Vor dem Gerichtsgebäude in Los Angeles zeigten zahlreiche Fans ihre Unterstützung Bild: ZUMAPRESS/Ringo Chiu/picture alliance

Jamie Spears (69) hatte seit 2008 die Vormundschaft für seine Tochter inne, nachdem die Sängerin wegen privater und beruflicher Probleme psychisch zusammengebrochen war. Er verwaltete sämtliche private Anliegen sowie das auf 60 Millionen Dollar geschätzte Vermögen seiner Tochter. 2019 trat er kürzer, blieb aber für die Finanzen zuständig. Für die persönlichen Belange der Sängerin, darunter medizinische Anliegen, ist seither als Mit-Vormund Jodi Montgomery zuständig.

Britney Spears war bei dem Gerichtstermin am Mittwoch nicht anwesend. Bei Anhörungen im Juni und Juli hatte sie aber in hochemotionalen Ansprachen ihren Vater heftig angegriffen und Vorwürfe gegen ihre Familie und Betreuer erhoben. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst überhaupt nicht über ihr Leben bestimmen, erklärte die Sängerin von Hits wie "Oops! ... I Did It Again" oder "Baby One More Time". Sie sei bedroht worden und habe Angst vor ihrem Vater. 

Vater brachte Abhörgerät im Schlafzimmer an 

Nach einer neuen Dokumentation der "New York Times" soll Spears unter der Vormundschaft ihres Vaters jahrelang massiv überwacht worden sein. In ihrem Schlafzimmer seien ein Abhörgerät angebracht und Handy-Daten kopiert worden, heißt es in der Doku "Controlling Britney Spears" unter Berufung auf Material, das von einem ehemaligen Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma zur Verfügung gestellt worden sei. Mit "Britney vs. Spears" veröffentlichte der Streaming-Dienst Netflix diese Woche eine weitere Doku mit Vorwürfen.

In den vergangenen Monaten bekundeten zahlreiche Prominente und Fans ihre Unterstützung für die Sängerin. Hunderte Fans hatten sich auch vor dem Gerichtsgebäude versammelt. Mit Sprechchören und auf Plakaten forderten sie Freiheit für Britney Spears.

se/mak (ap, dpa, rtr, afp)