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Brexit-Gefahr belastet Japan

14. Juni 2016

Abgestimmt wird in Großbritannien, aber die Gefahr eines Brexit macht in Japan das Wirtschaften zunehmend schwierig. Der Wert des Yen steigt, die Exporte werden teurer, der Aktienmarkt gibt Tag um Tag nach.

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Tokyo Börse 2016
Bild: Getty Images/AFP/Y. Tsuno

Am Dienstag verlor der japanische Leitindex Nikkei noch einmal ein Prozent, am Montag betrug das Minus 3,5 Prozent. Händler in Tokio werden nervös. "Im Moment gibt es einfach keinen überzeugenden Grund, Aktien zu kaufen", sagte Zeng Yan von Zhongtai Securities. Hedgefonds hätten angefangen, auf den sogenannten "Brexit" zu setzen, berichteten Marktteilnehmer.

Die Briten stimmen in gut einer Woche über einen Verbleib in der EU ab. Die Risiko-Einschätzung der Händler werde mittlerweile von den jüngsten Brexit-Umfragen bestimmt, die zeigen "das Großbritannien daraufzu steuert, die EU zu verlassen", so das Urteil von Ray Attril, Währunsgexperte bei der National Australia Bank. "Bei alledem erweist sich der Yen wieder als sicherer Hafen."

Augenmerk auf die Finanzstabilität

Anleger in Asien trieben den Yen auf den höchsten Stand seit Oktober 2014. Das japanische Finanzministerium kündigte derweil an, man werde sich gegen eine weitere Aufwertung des Yen stemmen. Sollten die schnellen und spekulativen Bewegungen am Devisenmarkt anhalten, werde er darauf reagieren, sagte Finanzminister Taro Aso am Dienstag in Tokio.

Ein Eingriff an Markt sei in Übereinstimmung mit den Partnern in der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) möglich, ergänzte Aso. Die Staatengruppe hatte im Februar erklärt, dass starke Schwankungen am Devisenmarkt unerwünscht seien, da sie die Finanzstabilität gefährden könnten.

Der schnelle Anstieg des Yen kann die japanischen Exporteure belasten, deren Produkte sich dadurch verteuern. Am Dienstag gehörten zu den Verlierern an der Börse in Japan denn auch erneut Exportwerte wie etwa Toshiba. Der schnelle Yen-Anstieg kann aber auch den Kampf der japanischen Regierung gegen die sehr niedrige Inflation erschweren, da Importe billiger werden.

ar/iw (rtr, dpa, afp)