Breitscheidplatz zwischen Trauer und Freude
In Berlin findet in diesen Tagen die Europameisterschaft für Leichtathletik statt. Austragungsort ist unter anderem der Breitscheidplatz mitten in der Stadt, auf dem 2016 ein Terroranschlag verübt wurde.
Leichtathletik-EM mitten in Berlin
Es könnte eine Veranstaltung wie jede andere sein: In diesen Tagen findet in Berlin die 24. Europameisterschaft für Leichtathletik statt. Vom 6. bis 12. August treten knapp 1.600 Sportler aus 49 Ländern an. In 48 Wettkämpfen messen sich die Sportler, wie hier beim Start der 50-Kilometer-Geher, auf der "Europäischen Meile" am Breitscheidplatz. Auch die Kugelstoßer tragen hier ihren Wettkampf aus.
Friedliches Fest für Sportfans
Während die Wettkämpfe der Europameisterschaft selbst im Berliner Olympiastadion ausgetragen werden, können Leichtathletik-Fans im Herzens Berlin die Veranstaltung live mitverfolgen. Auf dem Gelände rund um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist zudem Platz für bis zu 10.000 Zuschauer, die hier abends an den Siegerehrungen teilnehmen.
Sicherheitskräfte zeigen Präsenz
Während der Europameisterschaft wird der Veranstaltungsort von der Polizei großräumig gesichert. Polizeiautos und Transporter dienen als Barrieren gegen Anschläge mit Fahrzeugen. Für die Auftaktveranstaltung setzten die Sicherheitsbehörden ein Großaufgebot ein.
Im Herzen Berlins
Der Breitscheidplatz liegt im Westen Berlins an der großen Einkaufsmeile Kurfürstendamm. Kurz vor Weihnachten 2016 geriet er in die internationalen Schlagzeilen, weil er zum Tatort eines brutalen terroristischen Anschlags wurde.
Der Anschlag auf die Weihnachtsmarkt-Besucher
Am Abend des 19. Dezember 2016 war der Attentäter Anis Amri mit einem gestohlenen Laster in den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz gerast. Er tötete zwölf Menschen. Fast 100 Passanten wurden verletzt. Viele Verletzte leiden noch heute unter den Folgen.
Rückkehr zur Normalität?
Im Jahr nach dem Anschlag wurde der Weihnachtsmarkt wieder eröffnet. Zum Schutz der Besucher und Aussteller wurden Betonsperren rund um den Platz aufgestellt. Ähnliche Sicherheitsmaßnahmen prägen seitdem auch andere Großveranstaltungen in Deutschland. Die Schausteller haben zusätzlich ein eigenes Sicherheitskonzept erarbeitet.
Aus dem Leben gerissen
Ein aus Bronze nachempfundener Riss in den Bodenplatten des Breitscheidplatzes erinnert heute an die Opfer des Attentats. Die goldfarbene Spur zieht sich über eine Länge von 15 Metern vom Anschlagsort bis zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Sie ist Teil der offiziellen Gedenkstätte, die ein Jahr nach dem Anschlag eröffnet wurde.
Lebendige Erinnerung
Auch während der Leichtathletik-EM ist ein Teil des Geländes vom Trubel der Veranstaltung abgeschirmt, damit Besucher die Gedenkstätte erreichen können. Bis heute kommen viele Menschen hierher, um ihrer Trauer über das Attentat Ausdruck zu verleihen und der Toten zu gedenken.
Einen Platz wiederbeleben
Bei der Eröffnungsfeier waren die Tribünen voll besetzt. Die Menschen jubelten den Sportlern zu und feierten Europa. Was an diesem Ort geschah, soll niemand vergessen. Dafür stehen auch der Riss, die Kerzen, die Blumen und die Namen. Vielleicht kann die Europameisterschaft aber dazu beitragen, dass der Terror keinen nachhaltigen Einfluss auf das Leben auf dem Breitscheidplatz hat.