Brasilien muss gegen Deutschland ran
4. Juli 2014Brasilien darf weiter vom Titel im eigenen Land träumen! Der Gastgeber zeigte die bisher beste Leistung bei diesem Turnier und gewann gegen Kolumbien knapp mit 2:1 (1:0). Die Führung erzielte Thiago Silva (7. Minute), ehe David Luiz mit einem Traumtor auf 2:0 erhöhte (69.). Doch Kolumbien kämpfte sich zurück ins Spiel und James Rodriguez traf per Strafstoß zum Anschluss (80.). Die "Selecao" wackelte zwar, doch es blieb beim verdienten Erfolg für Brasilien, das am Dienstag (08.07.2014, 22:00 MESZ) im Halbfinale auf Deutschland trifft. Die DFB-Elf hatte zuvor mit 1:0 gegen Frankreich gewonnen.
Mit Psychologie zum Erfolg
Im Vorfeld wurde viel über die Nervenstärke der Gastgeber gesprochen. Nach dem Elfmeter-Krimi gegen Chile im Achtelfinale weinten viele Brasilianer, Trainer Felipe Scolari holte sogar eine Psychologin zurück in den Betreuerstab. Der Druck, den Titel im eigenen Land holen zu "müssen", machte sich bei einigen Spielern bemerkbar. Von einer Nervenschwäche war beim Duell gegen Kolumbien nicht viel zu sehen: Gegen die "Cafeteros" zeigten die Brasilianer vor knapp 65.000 Zuschauern im Estadio Castelao in Fortaleza von Beginn an eine sehr engagierte Leistung.
Vollkommen verdient traf Silva bereits nach wenigen Minuten zur 1:0-Führung. Mit viel Tempo gingen beide Mannschaften zu Werke. Hulk sorgte in der Offensive für viel Wirbel und hätte nach knapp 30 Minuten sogar das 2:0 auf dem Fuß, doch Kolumbiens Schlussmann David Ospina parierte glänzend. Brasilien drängte weiter und kam zu weiteren Chancen, auch Kolumbien hatte Möglichkeiten, nutzte aber ebenfalls keine.
Luiz mit Traumtor
Die zweite Hälfte begann zerfahren, viele kleine Fouls verhinderten den Spielfluss auf beiden Seiten. Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo verzichtete bis zur 64. Minute auf Gelbe Karten. Nach einer guten Stunde behinderte Silva Ospina beim Abschlag und sah dafür die erste Verwarnung des Spiels. Der Torschütze und Kapitän Brasiliens ist damit beim Halbfinale gegen Deutschland gesperrt. Fünf Minuten später sorgte Luiz mit einem traumhaften Freistoß für die Entscheidung. Aus 30 Metern hämmerte der Brasilianer das Leder in den rechten Winkel - keine Chance für Ospina.
Auf der Gegenseite brachte Julio Cesar den eingewechselten Carlos Bacca im Strafraum zu Fall. Rodriguez verwandelte sicher vom Elfmeterpunkt zum 1:2. Es wurde intensiver. Superstar Neymar wurde in einem Zweikampf von Juan Zuniga hart gefoult und musste mit der Trage vom Platz getragen werde. Kolumbien warf nun alles nach vorne, sogar Torwart Ospina war kurz vor dem Schluss im brasilianischen Strafraum anzutreffen, doch es half nichts: Brasilien blieb ruhig und rettete das Ergebnis über die Zeit. Am Ende jubelte die "Selecao" mit den Fans und der eine oder andere Spieler hatte (wieder) eine Träne im Auge. Der Wermutstropfen: Für Brasiliens Superstar Neymar ist die
Fußball-WM vorbei. Der 22-Jährige erlitt einen Lendenwirbelbruch.