Brandbekämpfer aus Europa helfen in Schweden
23. Juli 2018Im Kampf gegen die seit Wochen anhaltenden Waldbrände erhält die schwedische Feuerwehr immer mehr Unterstützung aus anderen europäischen Ländern. Mehr als 50 Feuerwehrleute mit neun Löschfahrzeugen aus Niedersachsen sind in der am stärksten betroffenen Region Dalarna in Mittelschweden angekommen. Im Einsatz sind auch fünf deutsche Helikopter samt Besatzung. Feuerwehrleute aus der Region Hannover und aus Bayern stehen als Reserve zur Verfügung und könnten bei Bedarf nach kurzfristig entsandt werden, hieß es aus Deutschland.
Frankreich hat neben rund 30 auf Brandbekämpfung spezialisierten Soldaten weitere 30 Feuerwehrleute und zwei Löschflugzeuge nach Schweden geschickt. Italien entsandte ebenfalls zwei Löschflugzeuge in das skandinavische Land, Norwegen stellte acht Hubschrauber zur Verfügung, Polen mehrere Löschfahrzeuge.
Vier Großbrände außer Kontrolle
Schweden hatte im Rahmen des EU-Katastrophenschutz-Mechanismus um Hilfe gebeten, weil es weitere Löschflugzeuge benötigt. Seit Anfang Mai hat es in Schweden so gut wie keinen Regen gegeben. Die Tageshöchsttemperaturen liegen vielerorts über 30 Grad.
Die Zahl der Waldbrände ist in der Nacht zum Montag deutlich zurückgegangen. Die vier größten - wenige Hundert Kilometer nördlich von Stockholm - wüten allerdings weiter. Am Montagmorgen meldete die Notrufzentrale noch 27 Feuer im ganzen Land. In der vergangenen Woche war es allerdings fast täglich so, dass sich, mit den ansteigenden Temperaturen am Tage, bei Wind und starker Sonneneinstrahlung, neue Brandherde entwickelten.
Löschen konnte die Feuerwehr bislang vor allem kleine Brände. Die vier großen Brände sind nach Angaben der Einsatzkräfte außer Kontrolle. Die Rettungskräfte arbeiteten nur noch daran, dass sie sich nicht weiter ausbreiten. Dafür schlagen sie beispielsweise Schneisen oder brennen Felder kontrolliert ab, so dass das Feuer dort keine Nahrung mehr findet. Die einzige Möglichkeit, die großen Brände zu löschen, sei ein anhaltender Wetterumschwung, erklärten die Einsatzkräfte.
qu/kle (dpa, afp)