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Bosch im Sog des VW-Skandals

2. Dezember 2015

Gerichtsunterlagen gegen VW sollen belegen, dass der deutsche Zulieferer Bosch Teil einer "Verschwörung" gewesen sein soll. Das Unternehmen sagt dazu bisher nichts - die Anklage gegen den Konzern läuft aber bereits.

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Führungswechsel bei Bosch
Bild: picture alliance/dpa

In den USA türmen sich die Sammelklagen gegen den deutschen Automobilkonzern Volkswagen. In der Affäre um manipulierte Abgaswerte von Autos mit Dieselantrieb ist nun auch der Technikkonzern aus Stuttgart verklagt worden. Der Vorwurf lautet auf angebliche Komplizenschaft, so die Informationen, die aus den Gerichtsunterlagen hervorgehen.

Bereits am Montag wurde beim Bezirksgericht in Detroit eine Sammelklage eingereicht, die Bosch neben dem VW-Konzern, dessen Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn und dem aktuellen US-Chef Michael Horn als Beklagte aufführt. Bosch wird beschuldigt, im Abgas-Skandal Teil einer "Verschwörung" gewesen zu sein. Der Betrug sei durch den Zulieferer, von dem die nötige Software stamme, gefördert und begünstigt worden, heißt es in der 56-seitigen Anklageschrift.

Vom Betrug profitiert?


Bosch ließ die Vorwürfe unkommentiert. Ein Sprecher des Unternehmens verwies lediglich auf eine Stellungnahme vom 24. September. Darin weist das Unternehmen eine Verantwortung von sich. Dort heißt es, dass Bosch als Zulieferer lediglich Komponenten nach den speziellen Anforderungen der Kunden bereitstelle. Was dann damit geschehe, liege in der Verantwortung der Autobauer.

Das war kurz nachdem VW eingeräumt hatte, mindestens elf Millionen Autos weltweit mit einer speziellen Betrugs-Software, sogenannten 'Defeat Devices' ausgerüstet zu haben. Bosch wird verdächtigt, VW bereits vor Jahren über Bedenken bei den Komponenten informiert, dann aber trotzdem weiter Millionen davon angeboten zu haben. "Anstatt sich zu weigern, Volkswagen weiter mit 'Defeat Devices' zu beliefern, von denen Bosch wusste, dass sie kriminellen Betrug ermöglichen würden, entschied sich Bosch, vom Betrug zu profitieren", heißt es in der Klage.

Gute Nachrichten bevorzugt

Ende September hatte die deutsche Zeitung "Bild am Sonntag" über ein Schreiben berichtet, in dem Bosch VW 2007 vor einer illegalen Verwendung der Technik gewarnt haben soll. Bosch wollte auf Nachfrage keine Angaben dazu machen, wie viele Zivilklagen bereits gegen das Unternehmen eingereicht wurden.

Viel lieber verkündet das Management positive Nachrichten. So hieß es heute, dass der Konzern nun Apple und Google bei computergesteuerter Fahrzeugtechnologie Konkurrenz machen wolle. Die Technologie verbindet Smartphones mit dem Auto.

nm/ul (dpa/rtr)