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Bosch beliefert BMW wieder

31. Mai 2017

Früher als erwartet hat der Autozulieferer Bosch seine Lieferprobleme für BMW gelöst. Wegen fehlender Teile von Bosch hatte BMW die Produktion in Deutschland, China und Südafrika heruntergefahren.

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BMW testet Exo-Skelette
Bild: BMW

Seit Mittwoch bekomme BMW nun wieder die benötigtenTeile für die Einser-, Zweier-, Dreier- und Vierer-Reihe, teilte Bosch mit. Bei den Bauteilen handelte es sich um elektrische Lenkungen. Der Lieferant aus Italien, der für den Engpass verantwortlich war, habe die Produktion von Gussteilen für die Lenkgetriebe in den vergangenen Tagen wieder hochgefahren. 

Ein BMW-Sprecher sagte, etwa 8000 Fahrzeuge hätten wegen fehlender Teile nicht produziert werden können. Die Höhe des Schadens werde derzeit ermittelt. Wegen des Engpasses hatte BMW die Produktion der verschiedenen Baureihen in München und Leipzig drosseln müssen, BMW-Werke in China und Südafrika hatten bereits geplante Produktionsstopps vorgezogen oder ausgeweitet. Für Kunden gebe es aber keine gravierenden Auswirkungen, sagte ein Konzernsprecher.

Nicht "just in time"

Der Lieferrückstand solle in den nächsten Tagen und Wochen aufgeholt werden, so ein BMW-Sprecher. BMW war ursprünglich davon ausgegangen, dass die Probleme in dieser Woche noch nicht behoben werden können.

Der Fall zeigt einmal mehr, wie abhängig Autokonzerne und Zulieferer heutzutage voneinander sind. Der bei BMW für den Einkauf zuständige Vorstand Markus Duesmann sagte, die meisten Teile würden punktgenau "just in time" für das jeweilige Fahrzeug auf dem Fließband bereitgestellt. Deshalb könne auch ein fehlendes Kleinteil die Wertschöpfungskette unterbrechen - bis hin nach China.

30 Lieferungen am Tag

Im vergangenen August hatten fehlende Getriebeteile und Sitzbezüge des Zulieferers Prevent die Bänder bei VW gestoppt. Christian Vietmeyer vom Verband der Zulieferindustrie sagte: "Nach dem Lieferstopp von Prevent im Streit mit VW wurde über die Abhängigkeit von einem einzigen Zulieferer diskutiert, wie sich das Risiko verringern lässt." Damals sahen sich 18.000 VW-Arbeiter sogar von Kurzarbeit bedroht. Bei sehr hoch entwickelten, komplexen Teilen arbeiteten Autokonzerne mitunter mit nur einem Zulieferer zusammen, sagte Vietmeyer.

Wo früher zwei Zulieferungen pro Tag reichten, müsse heute das richtige Teil "genau im richtigen Moment beim Auto auf dem Fließband ankommen. Ich kenne ein Werk eines großen Herstellers, in dem es täglich 30 Zeitfenster für Zulieferungen gibt", sagte Vietmeyer. Immer mehr Zulieferer bauten mittlerweile Betriebe nahe an bei den Autowerken. "Bei 30 Zeitfenstern kann eine stundengenaue Zulieferung aus Deutschland für ein Werk in China nicht mehr sichergestellt werden", so der Experte.

ar/wen (dpa, rtr)