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Anschläge auf Bushöfe in Nigeria

23. Juli 2015

Selbstmordattentate, Bombenanschläge, Dörfer in Flammen: Der Terror in Nigeria hört nicht auf. Nun riss ein erneuter Angriff mindestens 29 Menschen in den Tod. Auch die Nachbarländer leiden zunehmend unter der Gewalt.

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Nigeria Anschlag in Gombe
Bild: picture-alliance/dpa

Bei mehreren Bombenanschlägen in Nigeria sind nach Angaben des Roten Kreuzes mindestens 29 Menschen getötet und 105 weitere verletzt worden. Ein Polizeisprecher und Augenzeugen berichteten von mehreren Detonationen in der Nähe von zwei Bushaltestellen in der Stadt Gombe im Nordosten des Landes. Ob Sprengstoff auf den Bushöfen versteckt war oder Selbstmordattentäter für die Tat verantwortlich sind, war zunächst unklar. Erst in der vergangenen Woche waren dort kurz vor dem Ende des Fastenmonats Ramadan mehr als 40 Menschen Opfer von Bombenattentaten geworden. Bisher bekannte sich niemand zu den neuen Angriffen. Hinter der Tat wird allerdings die islamistische Gruppe Boko Haram vermutet.

Helfer und Sicherheitskräfte tragen eines der Opfer des Anschlages. Der Tote ist in ein weißes Tuch gehüllt (Foto: AFP)
Auch in Kamerun schlugen mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer zu und töteten mindestens elf MenschenBild: Getty Images/AFP/Stringer

Terror über Grenzen hinweg

Auf deren Konto soll auch der Anschlag in Kamerun gehen. In Nigerias Nachbarland hatten zwei Selbstmordattentäter am Mittwoch mindestens elf Menschen mit in den Tod gerissen. Die Angriffe ereigneten sich nach Angaben von Präsident Paul Biya auf einem Markt und in einem Wohnviertel der Stadt Maroua in der Region Hoher Norden. Die Hochburg der radikal-islamischen Boko-Haram-Miliz ist zwar in Nigeria. Zuletzt verübte die Gruppe jedoch auch Anschläge in den angrenzenden Ländern Kamerun, Tschad und Niger. Deren Armeen kämpfen inzwischen gemeinsam gegen Boko Haram. Die Islamisten hat der vor allem im Irak und in Syrien aktiven Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen. Boko Haram führt einen blutigen Feldzug mit dem Ziel, einen sogenannten islamischen Gottesstaat zu errichten.

Brennende Dörfer

Ebenfalls am Mittwoch hatten mutmaßliche Kämpfer von Boko Haram außerdem das Heimatdorf des neu ernannten nigeranischen Armeechefs angegriffen und Dutzende Häuser niedergebrannt. Bei dem Angriff auf das Dorf Buratai im Bundesstaat Borno wurden zwei Menschen geötet und viele verletzt. Kernaufgabe des neu eingesetzten Militärchefs Generalmajor Tukur Buratai ist es eben Boko Haram zu bekämpfen. Seitdem Nigerias Präsident Muhammadu Buhari versprochen hat, die Miliz militärisch zu besiegen, hat diese ihre Angriffe verstärkt. Nach Schätzungen von Amnesty International sind seit 2009 schon mehr als 17.000 Menschen dem Terror der Islamisten zum Opfer gefallen.

mas/sti (ap, dpa, epd, rtre)