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Politik

Deutschland ist stark bei MINT-Fächern

12. September 2017

Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik: Die sogenannten MINT-Fächer sind bei Studenten in Deutschland besonders beliebt. Das freut Politik und Wirtschaft. Doch es ist nicht alles eitel Sonnenschein.

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Frauenstudiengänge in MINT-Fächern
Im Studiengang Informatik und Wirtschaft an der HTW Berlin sind Frauen unter sichBild: HTW Berlin/Alexander Rentsch

In Deutschland entscheiden sich besonders viele junge Menschen für ein Studium in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik. Das geht aus der jährlichen Vergleichsstudie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Im Jahr 2015 hatten demnach 37 Prozent der Hochschulabsolventen ein sogenanntes MINT-Fach studiert, das ist der höchste Anteil im internationalen Vergleich.

Allerdings sind Frauen in den meisten MINT-Fächern "unterrepräsentiert". Sie stellen in diesem Bereich nur 28 Prozent der Studienanfänger. Der OECD-Durchschnitt liegt allerdings mit 30 Prozent nur unwesentlich höher. Es gibt aber auch Fächer mit deutlich mehr weiblichen als männlichen Studienanfängern. So sind in Deutschland im Fach Pädagogik 80 Prozent der Studienanfänger Frauen.

Ungenutztes Potential

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka äußerte sich erfreut über den hohen Anteil an Studierenden der MINT-Fächer. "Zur Sicherung seiner Innovationsstärke braucht Deutschland eine ausgeprägte MINT-Kompetenz", sagte sie. Dies gelte gerade auch mit Blick auf den digitalen Wandel. Frauen müssten aber in diesem Bereich weiterhin besonders gefördert werden. "Auf ihr Potenzial können und dürfen wir nicht verzichten", mahnte Wanka.

Flash-Galerie Bildung in Deutschland Hochschule
Vorlesung zum Thema Thermodynamik an der Uni LeipzigBild: picture alliance/ZB

Die OECD-Bildungsexperten attestieren dem deutschen Bildungssystem, besser als das anderer Länder auf die Bedürfnisse der Wirtschaft abgestimmt zu sein. Dies zeige sich nicht nur in der hohen MINT-Quote, sondern in der dualen Ausbildung, also der Kombination aus Ausbildung im Betrieb und Schulunterricht. Eine abgeschlossene Berufsausbildung nach dem Dualen System hat mittlerweile jeder zweite unter den 25- bis 34-Jährigen. Wie gut die Chancen auf dem Arbeitsmarkt damit sind, zeigt die Beschäftigungsquote von 86 Prozent. Sie liegt fast gleichauf mit der Beschäftigungsquote der Hochschulabsolventen von 87 Prozent.

Kaum Kinder von Nicht-Akademikern an den Unis

Weltspitze ist Deutschland in der OECD-Untersuchung "Bildung auf einen Blick" auch bei der frühkindlichen Bildung der Drei- bis Fünfjährigen. Mit einer Quote von 90 Prozent liegt die Bundesrepublik klar über dem OECD-Durchschnitt.

Keine Besserung hat die OECD bei der sozialen Durchlässigkeit des Bildungssystems festgestellt. Seit Jahren klagen Bildungsexperten, dass Kinder von Eltern mit geringer Bildung meistens deren Niveau übernehmen. Demnach ist der Anteil der Hochschulabsolventen mit Eltern, die keine Universität besucht haben, in der Gruppe der 30- bis 44-Jährigen ähnlich groß wie bei den 45- bis 59-Jährigen.

rb/stu (afp, dpa, rtr)