Biden schafft es in South Carolina
1. März 2020"Wir haben gerade gewonnen, und wir haben wegen Euch deutlich gewonnen", rief Joe Biden den jubelnden Anhängern in South Carolinas Hauptstadt Columbia zu. Nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Wahlbezirke des Bundesstaats gewann der 77-jährige Ex-Vizepräsident fast 50 Prozent der Stimmen.
Drei Niederlagen hatte der einstige Umfragefavorit bei den drei bisherigen Vorwahlen der US-Demokraten kassiert. Rechtzeitig vor dem Superwahltag am kommenden Dienstag ist er wieder im Rennen und etabliert sich damit als wichtigster Konkurrent des linksgerichteten Senators Bernie Sanders, der bislang zwei der demokratischen Vorwahlen gewonnen hat und die landesweiten Umfragen bei den Demokraten klar anführt. In South Carolina reichte es allerdings nur für knapp 20 Prozent.
Im Fokus standen diesmal die afroamerikanischen Wähler: Rund 60 Prozent der demokratischen Wählerschaft in dem Südstaat sind Schwarze. Bei ihnen genießt Biden, der dem moderaten Flügel der Demokraten angehört, wegen seiner acht Jahre als Stellvertreter von Präsident Barack Obama hohes Ansehen.
Schwung geholt für den "Superdienstag"
Eine Vorentscheidung, wer am 3. November bei der Präsidentschaftswahl gegen US-Präsident Donald Trump von den Republikanern antritt, wird am "Super Tuesday" erwartet. Wenn in 14 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen stattfinden, darunter in Kalifornien und Texas, werden mehr als ein Drittel aller Delegiertenstimmen vergeben, die im Sommer den Kandidaten der Demokraten ermitteln. Dann will auch der frühere Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, erstmals an den Vorwahlen teilnehmen. Der Multimilliardär ist erst spät ins Rennen eingestiegen.
Zur Wahl stehen außerdem der Ex-Bürgermeister von South Bend (Indiana), Pete Buttigieg (38), die Senatorin Amy Klobuchar (59), die Senatorin Elizabeth Warren (70) und die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard (38). Der Milliardär und frühere Hedgefonds-Manager Tom Steyer (62) warf am Samstagabend das Handtuch. Er ziehe seine Bewerbung zurück, weil er keinen Weg mehr sehe, die die Präsidentschaft zu gewinnen. Die Vorwahlen ziehen sich bis Juni hin.
Trump selbst hat keine ernstzunehmende parteiinterne Konkurrenz. Die Republikaner haben daher ihre Vorwahlen in South Carolina und in mehreren anderen Bundesstaaten gestrichen.
rb/ack (afp, ap, dpa, rtr)