1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Biathlon-Star Schipulin beendet Karriere

Calle Kops dpa
25. Dezember 2018

Anton Schipulin kehrt nicht in den Biathlon-Weltcup zurück. Der umstrittene russische Olympiasieger von 2014 will seine Karriere beenden. Mit ein Grund für seine Entscheidung sind anhaltende Doping-Anschuldigungen.

https://p.dw.com/p/3Acls
Der russische Biathlet Anton Schipulin bei einer Pressekonferenz (Foto: picture-alliance/dpa/TASS/M. Grigoryev)
Bild: picture-alliance/dpa/TASS/M. Grigoryev

Russlands Top-Biathlet Anton Schipulin beendet seine Karriere.  Nach den jüngsten Doping-Anschuldigungen kehrt der 31-Jährige nicht in den Weltcup zurück und wird am Samstag bei der World Team Challenge in Gelsenkirchen seinen Abschied geben. "Dieses Rennen ist für mich das letzte in meiner Profikarriere. Ich habe die ernsthafte Entscheidung getroffen", sagte der Staffel-Olympiasieger von 2014. In der Schalker Fußballarena tritt er gemeinsam mit Ex-Weltmeisterin Jekaterina Jurlowa-Percht an.

Wegen angeblichen Trainingsrückstands hatte Schipulin in diesem Winter noch kein Rennen bestritten. Erst im Januar wollte Russlands Vorzeige-Skijäger nach gesundheitlichen Rückschlägen in die Weltelite zurückkehren, doch dazu kommt es nun nicht. Schipulin war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil die österreichischen Behörden Ermittlungen wegen Dopingverdachts aufnahmen. Dabei geht es konkret um Verstöße bei den WM 2017 in Hochfilzen. Dort hatte Schipulin mit der Männerstaffel die Goldmedaille gewonnen.

Keiner Schuld bewusst

Schipulin verwahrte sich jedoch gegen jeden Dopingverdacht. "Ich habe die Anti-Doping-Regeln niemals verletzt. Ich habe immer guten Gewissens alle Dopingtests absolviert", schrieb er in den sozialen Netzwerken. Auch wenn ihm Doping nie nachgewiesen werden konnte und es zuvor keinen konkreten Verdacht gegen ihn gab, hatte ihn das Internationale Olympische Komitee im Februar nicht zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang zugelassen.

Russlands Anton Schipulin (l.-r.), Anton Babikov, Maxim Zwetkow und Alexej Wolkow zeigen ihre Goldmedaillen (Foto: picture-alliance/APA/dpa/B. Gindl)
Anton Schipulin (l.-r.), Anton Babikov, Maxim Zwetkow und Alexej Wolkow zeigen bei der WM in Hochfilzen ihr GoldBild: picture-alliance/APA/dpa/B. Gindl

Diese Entscheidung sowie die Aktionen der Polizei vor wenigen Tagen in Österreich seien für ihn gute Gründe gewesen, seine Laufbahn als Skijäger nun recht früh zu beenden, so Schipulin. "Wir waren auf diesen Start gut vorbereitet. Wir hätten erfolgreich gespielt", sagte der elfmaligen Weltcupsieger mit Blick auf die Winterspiele.

Drohender Verlust von Olympiagold

Vier Jahre zuvor hatte er mit der Staffel in Sotschi Olympiagold gewonnen und als Schlussläufer den Sieg vor Deutschland gesichert. Allerdings könnte Russland diese Medaille noch aberkannt werden, denn gegen Schipulins damaligen Teamkollegen Jewgeni Ustjugow ermittelt der Biathlon-Weltverband IBU seit November offiziell konkret wegen des Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regeln.

Schipulin selbst ist einer von fünf russischen Biathleten, gegen den die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Österreich ermittelt. Beim Weltcup in Hochfilzen hatte die Polizei dem russischen Teamhotel einen Besuch abgestattet, um darüber zu informieren. Schipulin befand sich zwar nicht dort, schrieb aber bei Instagram: "Ich bin äußerst verärgert, dass diese Hexenjagd weitergeht, die mein Vertrauen als sauberer Sportler nicht nur in den Kampf gegen Doping, sondern in unsere Sportart insgesamt untergräbt."

ck/kd (dpa)