Bewaffnete stürmen Hotel in Hurghada
9. Januar 2016
Bei dem Überfall in dem auch bei Deutschen beliebten ägyptischen Badeort Hurghada sind drei Urlauber - zwei Österreicher und ein Schwede - durch Messer der Täter verletzt worden, wie das Innenministerium in Kairo mitteilte. Ihr Zustand sei "stabil". Die Angreifer versuchten demnach, von einem Restaurant aus in das Hotel "Bella Vista" vorzudringen. Augenzeugen berichteten, die Männer seien vom Meer aus gekommen. Die Urlauber hätten gerade beim Abendessen gesessen. Weiter hieß es, einer der Täter habe einen Gast in seine Gewalt gebracht.
Sicherheitskräfte griffen ein und eröffneten das Feuer. Sie erschossen einen Angreifer. Bei ihm handelt es sich laut Innenministerium um einen 21-jährigen Studenten. Der zweite Täter wurde schwer verletzt.
Wie weiter bekannt wurde, evakuierten Polizisten anschließend das Hotel. Sprengstoffexperten durchsuchten das Gebäude.
Auswärtiges Amt: Lage noch unklar
Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin teilte mit, die Lage in Hurghada sei noch unklar. "Gesicherte Erkenntnisse, ob deutsche Staatsangehörige betroffen sind, liegen uns bislang nicht vor", erklärte ein Ministeriumssprecher. Auf seiner Internetseite mahnt das AA: "Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst umsichtig zu verhalten, auf Ausflüge vorläufig zu verzichten und sich über diese Reise- und Sicherheitshinweise sowie die Medien informiert zu halten." Die deutsche Botschaft in Kairo nahm mit den Behörden vor Ort und den deutschen Reiseveranstaltern Kontakt auf.
Beliebtes Reiseziel
Hurghada ist in den Wintermonaten ein beliebtes Reiseziel. Die Tourismus-Industrie ist eine der wichtigsten Einnahmequellen Ägyptens. Die Reisebuchungen gingen jedoch spürbar zurück, seit am 31. Oktober eine russische Passagiermaschine nach einer Explosion an Bord über der Sinai-Halbinsel abstürzte. Alle 224 Insassen kamen ums Leben. Das Flugzeug war vom ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich gestartet. Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich zu dem Anschlag.
se/jj (afp, rtr, dpa)