Berliner Streetart-Künstler machen aus einer Bank ein Museum
Für die Urban-Art-Galerie "The Haus" haben Berliner Streetart-Künstler ein ehemaliges Bankhaus komplett umgestaltet: Graffiti, riesige Wandbilder, aber auch Skulpturen sind dort noch bis zum Abriss des Gebäudes zu sehen.
Aus dem Geldhaus wird ein Kunsthaus
Die Sprayer Cren und Akte sind nur zwei der 165 Künstler, die sich für kurze Zeit kreativ in den früheren Büroräumen der Berliner Volksbank mitten in der Hauptstadt austoben dürfen. Das Gebäude wird im Sommer abgerissen. Es soll Platz machen für Luxuswohnungen. Doch bis dahin gehört es ganz den Streetart-Künstlern aus aller Welt.
Urban Art ist in Berlin zuhause
Berlin hat eine lebhafte Streetart-Szene. Viele Murals, so heißen die meterhohen Wandbilder in der Szene, finden sich an Hauswänden in Kreuzberg. Darunter "We're all the same but different" von Telmo Miel (Bild oben). Die großformatigen Gemälde sind ein beliebtes Fotomotiv für Touristen - und machen gleichzeitig die Stadt bunter.
Vorbereitungsarbeiten in "The Haus"
Seit Januar arbeiten die Künstler in der temporären Galerie an ihren Kunstwerken. One Truth nennt sich der Streetart-Künstler, der auf dem Foto in seine Zeichnung vertieft ist. Spätestens bis zum 1. April werden alle Bilder fertig sein - denn dann öffnet "The Haus" seine Pforten für Besucher.
Bewaffnet mit Spraydosen
Ein kurzer Blick in den Raum, den die bekannte Berliner Crew Superbad Boys gestaltet, zu der rund ein Dutzend Künstler gehören. Etwa die Hälfte der Maler, Sprayer und Bildhauer, die sich am "The Haus"-Projekt beteiligen, kommt aus Berlin. Die anderen sind aus anderen deutschen Städten oder dem Ausland angereist.
Ohne Moos nix los
Jedem Künstler steht es völlig frei, wie er seinen Raum gestaltet. Auch bei den Materialien haben sie die freie Wahl. So kommt es, dass in einem der 80 Ausstellungsräume Moos zum Kunstobjekt wird.
Freundliche Spende
Regale über Regale gefüllt mit Spraydosen - ein Paradies für Graffiti-Künstler. Die Organisatoren haben genügend finanzielle Mittel aufgetan, um die Künstler, die keine Gage erhalten, mit Farbe zu versorgen. Für die kostenfreie Übernachtung in einem Hotel in der Nachbarschaft ist auch gesorgt.
"Wir wollen die Subkultur erhalten"
Die Dixons (von links nach rechts: Kimo, Jörni, Katrin und Bolle) sind die Hausmeister des Projekts "The Haus". In einer Stadt, die sich rapide wandelt, würden Streetart-Künstler durch solche Projekte die Anerkennung bekommen, die ihnen gebührt, meinen sie. "Wir wollen die Subkultur erhalten, Berlin soll bleiben, wie es ist", sagt Kimo. "Dafür kämpfen wir."
Graffiti wo man geht und steht
In "The Haus" erinnert inzwischen so gut wie gar nichts mehr an die Volksbank, die in dem Gebäude einst ihren Sitz hatte. Die Organisatoren hoffen nun, dass das Projekt erfolgreich ist und die Urban Art seitens der Stadt künftig mehr gefördert wird.