Berliner Panda-Brüder gehen zurück an China
Berlin nimmt Abschied von den vierjährigen Panda-Zwillingen Pit und Paule. Sie verlassen den Berliner Zoo und werden nach China in eine Zucht- und Forschungsbasis gebracht. Ein kleiner Rückblick.
Eine kleine Sensation
Es ist eine kleine Sensation, als am 31. August 2019 die beiden Zwillings-Pandas im Berliner Zoo das Licht der Welt erblicken. Nun ja - Erblicken ist vielleicht nicht ganz richtig, denn Pandabären sind bis zu 40 Tage nach der Geburt noch nackt und blind und sind vollkommen auf die Fürsorge ihrer Mutter angewiesen.
Seltenes Liebesglück
Die erfolgreiche Paarung zwischen der Mutter Meng Meng, die hier behutsam ihren Nachwuchs trägt und dem Panda-Vater Jiao Qing, war damals ein kleines Wunder – schließlich gelten Pandas als echte Sex-Muffel. Nur einmal im Jahr kann das Weibchen befruchtet werden und signalisiert Paarungsbereitschaft.
Feierliche Namensfindung
Im Dezember 2019 bekommen die beiden Brüder dann auch ihre Namen Meng Yuan (zu Deutsch: erfüllter Traum) und Meng Xiang (zu Deutsch: ersehnter Traum). Zugegen waren neben dem damaligen Bürgermeister Michael Müller unter anderem auch der chinesische Botschafter Wu Ken sowie der Zoo- und Tierpark-Direktor Andras Knieriem.
Zuckersüße Politik
Bei der Aufzucht von Pandabären geht es aber nicht nur um den Artenschutz. Alle Pandabären in Zoos in der ganzen Welt sind nur eine Leihgabe Chinas. Peking bekräftigt damit den Willen, gute Beziehungen zu andere Staaten aufzubauen. Die Bären bleiben während der gesamten Aufzuchtzeit chinesisches Eigentum, das gilt auch für den Nachwuchs. Das Ganze nennt sich Panda-Diplomatie.
Tierische Sprachbarriere
Die Tierpfleger haben Meng Yuan und Meng Xiang kurzerhand zusätzlich auch Pit und Paule genannt. Jedes Jahr wird ihr Geburtstag gebührend gefeiert, mit einer "leckeren" Bambus-Torte, die für das verspielte Brüder-Paar liebevoll vorbereitet wird. Pandabären haben eine Vorliebe für Bambussprossen und Blätter.
Pausenlose Völlerei
Mutter Meng Meng verputzt mit ihrem Zwillings-Nachwuchs einige Bambussprossen. Pandas verbringen täglich um die zwölf Stunden mit Fressen. Nachdem sie mit ihren scharfen Zähnen die Rinde entfernt haben, gelangen sie ans saftige Innere. Der Zoo Berlin gibt an, der Unterhalt pro Jahr und Bär koste rund 400.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für Unmengen an Bambus, die mit Wonne vertilgt werden.
Spaß im Schnee
Im Jahr 2021 verbringen die zweijährigen Brüder ihren Spaß im Schnee und kugeln durch das Gehege des Berliner Zoos, perfekt geschützt, durch ihr dickes Fell und eine Fettschicht, die sie sich zuvor angefressen haben. Anders als manch andere Bären halten Pandas keinen Winterschlaf. Sie futtern sich einfach durch.
Goodbye, Panda!
Zum vierten und letzten Geburtstag in Deutschland, gab es im Zoo eine Torte aus Eis, Gemüse und Früchten, die sich die beiden Bärenbrüder haben schmecken lassen. Doch nun heißt es bald Abschied nehmen. Die Abreise der Panda-Zwillinge steht kurz bevor. Mitte Dezember werden die beiden ihre Reise in die Zucht- und Forschungsbasis für Große Pandas in Chengdu antreten und dort ihr Leben verbringen.