Berlinale 2021: Die Jurymitglieder im Überblick
In diesem besonderen Jahr ist auch die Berlinale-Jury anders als sonst: Sie hat keinen Vorsitz und besteht ausschließlich aus den Gewinnerinnen und Gewinnern des Goldenen Bären.
Mohammad Rasoulof
Mit "There Is No Evil" gewann er den Goldenen Bären bei der Berlinale 2020, doch Mohammad Rasoulof konnte den Preis nicht selbst entgegennehmen. Der iranische Regisseur wurde 2019 zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt und darf immer noch nicht ins Ausland reisen. Rasoulof wird daher über Videoschalte aus dem Iran am Festival teilnehmen.
Nadav Lapid
Die anderen fünf Regisseure werden die Filme in Berlin sehen und gemeinsam darüber diskutieren. Nadav Lapid ist ein israelischer Filmemacher, der 2019 den Goldenen Bären für seinen dritten Spielfilm "Synonyms" gewann. Das teils autobiographische Drama handelt von einem Israeli, der in Paris lebt und mit seiner Identität ringt. Lapid saß bereits bei den Festivals in Locarno und Cannes in der Jury.
Adina Pintilie
Adina Pintilies "Touch Me Not", ein halbdokumentarischer Experimentalfilm über Sexualität und Intimität, hat die Filmkritik 2018 gespalten, aber die Berlinale-Jury überzeugt. Die rumänische Gewinnerin des Goldenen Bären ist eine erfahrene Filmkuratorin und Mitgründerin des Internationalen Experimentalfilm-Festivals in Bukarest.
Ildikó Enyedi
2017 gewann Ildikó Enyedi den Goldenen Bären, und ihr achter Film "On Body and Soul" wurde im selben Jahr auch noch Oscarkandidat in der Kategorie "Bester ausländischer Film". Ildikó Enyedi saß bereits 1992 in der Berlinale-Jury und war seitdem Jurorin bei zahlreichen Filmfestivals.
Gianfranco Rosi
Auch Gianfranco Rosis Dokumentarfilm "Fire as Sea" (Goldener Bär 2016) war für einen Oscar nominiert. Der Film handelt von Geflüchteten, die die gefährliche Reise übers Mittelmeer auf sich nehmen. 2013 hatte Rosi bereits in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen und ist so der einzige Dokumentarfilmer, der den Hauptpreis bei zwei der drei wichtigsten europäischen Filmfestivals gewonnen hat.
Jasmila Žbanić
Die bosnische Regisseurin gewann den Goldenen Bären 2006 mit "Grbavica," einem Film über die Folgen der systematischen Vergewaltigung bosnischer Frauen durch serbische Soldaten während des Balkankriegs. Ihr aktueller Film "Quo Vadis, Aida?" hat es in die Shortlist für die Oscar-Kategorie "Bester ausländischer Film" geschafft. 2021 wird die Berlinale-Jury zum ersten Mal ohne Vorsitz tagen.