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Film

Berlinale 2018: Tom Tykwer wird Jury-Präsident

2. November 2017

Der deutsche Regisseur, Drehbuchautor, Filmkomponist und Produzent Tom Tykwer wird der nächste Jury-Präsident der Berlinale und damit über die Vergabe des Goldenen und Silbernen Bären entscheiden.

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Regisseur Tom Tykwer
Bild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

Tom Tykwer selbst freute sich über die Benennung als Jury-Präsident bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin und sagte: "Die Berlinale ist seit jeher mein Lieblings- und mein Heimatfestival und hat mich bereits zu Beginn meiner Arbeit als Filmemacher unterstützt. Wir haben eine tolle und vielseitige gemeinsame Geschichte. Jetzt freue ich mich auf zwei konzentrierte und lustvolle Kinowochen mit der Jury." Bereits sechs Filme stellte der vielfach ausgezeichnete und international renommierte Filmemacher selbst bei der Berlinale vor: darunter "Heaven" (2002) und "The International" (2009), mit denen er die Filmfestspiele sogar eröffnen durfte.

Von Wuppertal nach Hollywood

Mit "Die tödliche Maria" (1993), mit Nina Petri und Joachim Król in den Hauptrollen, begann Tykwers beispiellose Karriere. Beide Schauspieler waren dann auch in Tykwers bis dato wohl bekanntesten Streifen "Lola rennt" (1998) zu sehen. Dieses experimentierfreudige Gangstermovie katapultierte nicht nur den 1965 in Wuppertal geborenen Regisseur selbst, sondern auch seine Hauptdarsteller Franka Potente und Moritz Bleibtreu ins Rampenlicht. Mit Joachim Król arbeitete Tykwer abermals für "Der Krieger und die Kaiserin" (2000) zusammen.

Mit "Heaven" stieg Tykwer 2001 ins internationale Geschäft ein. Mit "The International" (2009), einem Politthriller mit Naomi Watts, Armin Mueller-Stahl und Ben Whishaw sowie der Romanverfilmung "Cloud Atlas" mit Tom Hanks und Halle Berry folgten weitere hochkarätige Hollywood-Produktionen. 

Der britische Schauspieler Ben Whishaw war außerdem in einer weiteren sehr erfolgreichen Romanverfilmung Tykwers zu sehen: "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders" (2006) von Produzent Bernd Eichinger nach dem Buch von Patrick Süskind spielte weltweit mehr als 135 Millionen Euro ein. 2016 erschien Tykwers Spielfilm "Ein Hologramm für den König" mit Tom Hanks in der Hauptrolle. Tykwer adaptierte hierfür den gleichnamigen Roman von Dave Eggers.

Tykwer ist auch Filmkomponist

Tom Tykwer komponiert seit Beginn seiner Karriere die Musik zu all seinen Filmen selbst, zuletzt regelmäßig im Team mit Johnny Klimek. Der Soundtrack zu "Cloud Atlas" brachte ihm neben zahlreichen Auszeichnungen eine Golden-Globe-Nominierung als bester Komponist ein.

Zuletzt hat er als Regisseur der Serie "Babylon Berlin" von sich Reden gemacht, die in Berlin zu Zeiten der Weimarer Republik spielt. Mehrfach erhielt Tykwer den Deutschen Filmpreis; einen der Berlinale-Bären dufte er noch nie mit nach Hause nehmen. Als Jury-Präsident tritt er in die Fußstapfen von Paul Verhoeven, der bei der Berlinale 2017 der Jury vorsaß. Nun darf er die Bären mit seiner Jury selbst verteilen. Wer ihn dabei unterstützen wird, ist noch nicht bekannt. Bei der 68. Berlinale gehen vom 15. bis 25. Februar 2018 wieder Filme aus aller Welt ins Rennen um den Goldenen Bären.

ld/rey (dpa, berlinale.de)