Berlin schließt Partnerschaft mit Kiew
14. September 2023Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner haben die neue Städtepartnerschaft zwischen der ukrainischen und der deutschen Hauptstadt besiegelt. Wie die Berliner Staatskanzlei mitteilte, empfing Wegner seinen Amtskollegen zunächst auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor. Anschließend unterzeichneten beide die Urkunde im Roten Rathaus.
Für eine Städtepartnerschaft gebe es "in der aktuellen Lage keine geeignetere Stadt als Kyiv", erklärte Wegner unter Verwendung der ukrainischen Schreibweise. "Der Freiheitswille wird siegen. Die Freiheit ist stärker als jede Aggression", fügte er mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hinzu. Eine friedliche Zukunft in Europa "ist nur möglich mit einer freien und territorial souveränen Ukraine", betonte Wegner.
"Teil der europäischen Familie"
"Wir kämpfen für unsere Zukunft, wir kämpfen für die demokratischen Werte, für die Menschenrechte - und wir sehen unsere Zukunft als Teil der europäischen Familie", erklärte Klitschko. "Es ist für uns lebenswichtig zu wissen, wir sind nicht allein", hob er weiter hervor. "Die Partnerschaft zwischen den beiden Hauptstädten hat eine symbolische Bedeutung - gemeinsam sind wir doppelt so stark."
Der Deutschen Welle sagte Klitschko: "Wir sind all unseren Partnern, die Kiew und der Ukraine helfen, sehr dankbar." Er fügte hinzu: "Unser Ziel ist es, gemeinsam den Frieden in unser Land zurückzubringen."
Kiew hat auf einer Fläche von knapp 850 Quadratkilometern rund drei Millionen Einwohner. In Berlin leben auf rund 890 Quadratkilometern mehr als 3,7 Millionen Menschen. Die deutsche Hauptstadt unterhält bereits 17 Städtepartnerschaften. Diejenige mit der russischen Hauptstadt Moskau ist wegen des Ukraine-Kriegs derzeit jedoch eingefroren. Im Koalitionsvertrag der regierenden Parteien CDU und SPD wurde überdies vereinbart, dass Tel Aviv in Israel Partnerstadt werden soll.
Am Freitag wird Klitschko in Münster erwartet, wo erstmals die Westfälische Friedenskonferenz stattfindet. Vertreter aus internationaler Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beraten unter anderem über die Folgen des Ukraine-Kriegs. Eröffnet wird die Konferenz von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius.
jj/uh (dpa, afp)