Was wird aus dem Hauptstadtflughafen BER?
12. Dezember 2017Vor der geplanten Bekanntgabe des Eröffnungstermins für den neuen Hauptstadtflughafen hat Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup am Dienstag die Eigentümer Berlin und Brandenburg informiert. Ministerpräsident Dietmar Woidke und der Regierende Bürgermeister Michael Müller verrieten nach der vertraulichen Sitzung aber nicht, wann der drittgrößte deutsche Flughafen ans Netz gehen soll. "Das macht alles der Aufsichtsrat", sagte Müller und verwies auf dessen Sitzung an diesem Freitag. Das heutige Treffen der Regierungschefs habe lediglich der Vorbereitung der Aufsichtsratssitzung gedient und sei kein Krisentreffen gewesen, hieß es.
Dann mit Puffer
Der BER sollte eigentlich schon seit sechs Jahren in Betrieb sein. Seither scheitern aber alle Eröffnungstermine an Technikproblemen, Baumängeln und Planungsfehlern. Der Neubau wird seit Jahren saniert. Lütke Daldrup will die Arbeiten im nächsten August abschließen, die Zeit bis dahin ist aber knapp.
Dann folgen Tests, Abnahmen und ein Probebetrieb, wofür in der Vergangenheit rund ein Jahr eingeplant worden war. Lütke Daldrup hatte angedeutet, dass sein neuer Zeitplan zudem Puffer enthalten werde. Damit wäre auch ein Start nach 2019 denkbar. Die Spekulation über Termine 2020 und 2021 wollte die Flughafengesellschaft vorab nicht kommentieren.
Der leere Airport verschlingt jeden Monat 17 Millionen Euro Betriebskosten. Zudem fehlen Mieteinnahmen aus Läden und anderen Flächen von 13 bis 14 Millionen. Die Kosten für das Flughafen-Projekt sind seit Baubeginn 2006 von 2 Milliarden Euro auf 6,5 Milliarden Euro gestiegen, zum Teil auch wegen der deutlichen Vergrößerung des Airports.
ml/qu (mit dpa)