Belgrader Mufti fordert Friedhof für Muslime
4. Mai 2004Sarajevo, 3.5.2004, FENE, bosn., aus Belgrad
Der Vorsitzende der islamischen Gemeinschaft in Serbien und Belgrader Mufti Hamdija Jusufspahic hat erklärt, dass Serbien, falls es eine Demokratie werden will, den dortigen Muslimen Menschenrechte garantieren muss, damit sie die "ewige Ruhe" nach dem Tod auf einem muslimischen Friedhof finden.
"In diesen Gebieten gibt es für uns nicht viel Demokratie. Ein Moslem findet hier schwer eine Arbeit und nach dem Tod auch keinen eigenen Friedhof. Wir müssen auch nach dem Tod einen garantierten demokratischen Umgang fordern", sagte Jusufspahic gegenüber der bosnischen Nachrichtenagentur Fene in Belgrad. Er stellte fest, dass er in den letzten 37 Jahren als Vorsitzender der islamischen Gemeinschaft in Serbien von allen Bürgermeistern Belgrads einen islamischen Friedhof gefordert habe, leider ohne Ergebnis.
Sechs Prozent der serbischen Bevölkerung ist nach Angaben der islamischen Gemeinschaft muslimisch. Allein in der Hauptstadt Belgrad leben über 200 000 Muslime aus verschiedenen nationalen Gruppen wie zum Beispiel Albaner, Bosniaken, Roma, Goraner und andere. (...)
Die einzige Moschee in Belgrad, die Bajrakli-Moschee, wurde Mitte März dieses Jahres in Brand gesteckt. In dem Feuer sei die umfangreiche Bibliothek der Islamischen Gemeinschaft sowie seine persönliche langjährige Dokumentation verbrannt, so der Mufti Jusufspahic. (...) (fp)