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Politik

Polizei verhindert Terroranschlag auf Iraner

2. Juli 2018

Die belgischen Behörden haben nach eigenen Angaben einen geplanten Terroranschlag auf eine Versammlung der iranischen Opposition in Frankreich unterbunden. An dem Treffen hatten 25.000 Menschen teilgenommen.

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Belgien Brüssel Bombenentschärfung
Ein Roboter zur Bombenentschärfung untersucht ein verdächtiges Fahrzeug bei BrüsselBild: Imago/CrowdSpark

Ein belgisches Ehepaar mit iranischen Wurzeln sei festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. Darüber hinaus sei in Deutschland ein iranischer Diplomat festgenommen worden, der an der Botschaft in Wien tätig sei. Nach amtlichen Angaben aus Paris wurden in Frankreich drei Verdächtige festgesetzt.

Ziel der Attentatspläne war laut Staatsanwaltschaft eine Veranstaltung von Exil-Iranern, die am 30. Juni in Villepinte in der Nähe der französischen Hauptstadt Paris stattgefunden hatte. Zu dem Treffen hatte die Oppositionellengruppe Volksmudschahedin des Iran aufgerufen. In Villepinte versammeln sich Jahr für Jahr Exil-Iraner zu einer Großkundgebung, um gegen die Machthaber in Teheran zu demonstrieren.

Die beiden belgischen Verdächtigen - ein 38-jähriger Mann und seine 33-jährige Frau - seien bereits am Samstag in einem Mercedes von Spezialeinheiten der Polizei in Brüssel gestoppt worden, erklärten die Staatsanwälte. Im Auto hätten sich in einem Toilettenbeutel rund 500 Gramm des Sprengstoffs TATP und eine Zündvorrichtung gefunden. Diese Bombe sei inzwischen kontrolliert gesprengt worden.

Haftbefehl erlassen

Inzwischen erließ ein Ermittlungsrichter gegen das Paar Haftbefehl wegen eines versuchten Terroranschlags und anderer Delikte. Die Polizei in Antwerpen habe zudem am Samstag fünf Gebäude in mehreren Gemeinden durchsucht. Ergebnisse dieser Razzien könnten noch nicht genannt werden. In Zusammenarbeit mit dem belgischen Geheimdienst sowie Behörden in Frankreich und Deutschland sei es gelungen, den Terroranschlag zu vereiteln, hieß es weiter. Für Belgien bestehe keine Gefahr, stellten die Behörden klar.

Die im Pariser Exil ansässigen Volksmudschahedin warfen unterdessen der Regierung in Teheran vor, hinter den mutmaßlichen Anschlagsplänen zu stecken. Die "Terroristen des Mullah-Regimes" seien dafür verantwortlich, heißt es in einer Erklärung. Darin wird die Schließung der iranischen Botschaften in Europa gefordert, die das Vorhaben unterstützt hätten. Die Volksmudschahedin wurden 1965 im Iran als Oppositionspartei gegründet und sind seit 1981 verboten.

Irans Außenminister Mohamed Dschawad Sarif äußerte Zweifel an den Berichten über den geplanten Anschlag. Er sprach von einem hinterlistigen Täuschungsmanöver vor dem Österreich-Besuch von Präsident Hassan Rohani. Der Iran verurteile Gewalt und Terrorismus überall, erklärte Sarif auf Twitter. Ruhani war am Montag zu einem Staatsbesuch der Schweiz und Österreichs aufgebrochen.

kle/qu (dpa, ape, afpd, rtre)