Sender kündigen Louis C.K. wegen Belästigung
11. November 2017Der 50-Jährige hatte am Freitag einen Bericht der "New York Times" bestätigt. Demnach soll C.K. von Ende der 1990er Jahre bis 2005 vor mindestens fünf Frauen masturbiert haben oder diese gefragt haben, ob er vor ihnen oder am Telefon masturbieren dürfe. Inzwischen - "zu spät" - habe er gelernt, dass er seine Macht ausgenutzt habe, erklärte der preisgekrönte Komiker und zweifache Vater. Er empfinde Reue für sein Verhalten und werde nun eine Pause einlegen, erklärte C.K., der am bekanntesten für seine Comedyserie "Louie" ist.
Der amerikanische TV-Sender TBS kündigte daraufhin an, die Produktion der animierten Comedyserie "The Cops" einzustellen. C.K. hatte sie mitentwickelt und wäre einer der Hauptdarsteller gewesen. Der Streaming-Dienst Netflix sagte ebenfalls ein geplantes neues Comedy-Projekt mit dem Star ab.
Harvey Weinstein, Kevin Spacey - nun Louis C.K.
Auch das Kabelnetzwerk FX, Teil von 21st Century Fox, zog die Konsequenz aus C.K.s Verhalten. In einer Stellungnahme heißt es: "Wir kündigen den gesamten Deal zwischen FX Productions und seiner Produktionsfirma, Pig Newton, auf." Louis C.K. werde nicht mehr als Produzent der vier Sendungen - "Better Things", "Baskets", "One Mississippi" und "The Cops" - tätig sein, bei denen man derzeit zusammenarbeite. In den acht Jahren der Kooperation habe man nichts von den Vorwürfen gewusst, so FX weiter.
Die US-Filmbranche wird derzeit von zahlreichen Vorwürfen sexueller Angriffe erschüttert. Auslöser waren Enthüllungen, wonach der Produzent Harvey Weinstein über drei Jahrzehnte hinweg Frauen sexuell belästigt und vergewaltigt haben soll. Nach Weinstein und dem Schauspieler Kevin Spacey ist Louis C.K. der dritte Star, der ernsthaft in Misskredit geraten ist.
ie/kle (rtr, dpa)