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Bei Germanwings streiken die Piloten

12. Februar 2015

Bei der Fluggesellschaft Germanwings hat der Streik der Piloten begonnen. Trotzdem sollen mehr als die Hälfte der Flüge stattfinden, teilt die Airline mit. Der Ausstand soll bis Freitagnacht dauern.

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Germanwings Piloten-Streik 16.10.2014 Köln
Bild: Reuters/Ina Fassbender

Eine Sprecherin von Germanwings sagte am Donnerstagmorgen, wie angekündigt würden trotz des Streiks mehr als 60 Prozent aller Flüge angeboten. Auf dem Flughafen Köln-Bonn etwa seien bis 9.00 Uhr sieben von zwölf geplanten Flügen auch geflogen, fünf seien ausgefallen. Germanwings fliegt zudem von Berlin, Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Dortmund und Stuttgart.

Ein Sprecher der Gewerkschaft Cockpit äußerte sich am Morgen "absolut zufrieden" mit dem bisherigen Streikverlauf. Dass 60 Prozent der Flüge stattfinden, sei abzusehen gewesen. Sie würden auch mit Maschinen des Mutterkonzerns Lufthansa und der Unternehmensschwester Eurowings gewährleistet. Dies müsse Germanwings bezahlen. "Cockpit will ja nicht die Fluggäste bestrafen, sondern Germanwings unter Druck setzen."

Cockpit hatte am späten Dienstagabend für Donnerstag und Freitag zu neuen Streiks bei Germanwings aufgerufen. Betroffen seien alle Germanwings-Abflüge in Deutschland über die gesamten beiden Tage, teilte die Gewerkschaft mit.

Zwischen dem Lufthansa-Konzern und Cockpit schwelt seit Monaten ein Tarifkonflikt, in dem die Piloten bereits mehrfach streikten. Ein Knackpunkt ist die Altersversorgung der Piloten. Das Unternehmen will die Altersgrenze von 55 Jahren anheben, mit der Lufthansa-Piloten bislang in den bezahlten Frühruhestand gehen und bis zur gesetzlichen Rente 60 Prozent ihrer Bezüge erhalten können. Künftige Piloten sollen überhaupt keine betriebliche Frührente mehr erhalten.

Marke Germanwings verschwindet bald

Germanwings mit ihrer Basis in Köln/Bonn ist die drittgrößte Fluggesellschaft Deutschlands. Seit 2013 hat sie schrittweise die dezentralen Verbindungen ihrer Konzernmutter Lufthansa von den größeren deutschen Flughäfen ohne Frankfurt und München nach ganz Europa übernommen.

Die 2013 neu gestaltete Marke Germanwings wird jedoch bald verschwinden, weil der Konzern ab dem Herbst sein komplettes Billigflugangebot über die Plattform "Eurowings" organisieren will. Die gerade neu lackierten 58 Germanwings-Jets werden zwar nicht wieder umgespritzt, das Unternehmen mit über 2000 Beschäftigten verliert aber seinen eigenständigen Markenauftritt.

Unterdessen erwartet die Deutsche Bahn wegen des Streiks mehr Reisende vor allem in Hamburg, Berlin, Stuttgart und Köln, wie sie am Mittwochabend erklärte. Sie stelle "alle zur Verfügung stehenden Züge bereit" und könne bei Bedarf auch zusätzliche Züge einsetzen. Wegen des Streiks ausgegebene Reisegutscheine von Germanwings gelten in den Zügen der Bahn als Fahrkarte.

bea/hb (afp, dpa)