Befreiungsschlag für Schalke
2. Oktober 2016"Der S04, der S04, der S04 ist wieder da", skandierten die Fans nach gut einer Stunde lauthals von den Rängen im Gelsenkirchener Stadion. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt gelaufen, denn innerhalb von sechs Minuten und zwei Sekunden schafften es die Gastgeber, ihre Krise zu beenden. Eric Maxim Choupo-Moting (52. Minute, Foulelfmeter), zweimal Breel Embolo (56./83.) und Leon Goretzka (58.) erzielten die Tore beim 4:0 (0:0)-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach und bewahrten Schalke damit davor, den schlechtesten Saisonstart der Bundesliga-Geschichte mit bis dahin fünf Niederlagen in Folge auszubauen. "War keine einfache Woche für die Mannschaft und keine leichte Situation. Uns ist eine riesige Last von den Schultern gefallen", sagte Coach Markus Weinzierl nach der Partie bei Sky.
Gestärkt durch den 3:1-Erfolg in der Europa League am Donnerstag gegen RB Salzburg ging Schalke mit einer ganz anderen Körpersprache in die Partie als zuletzt in der Bundesliga. Kein Ball wurde verloren gegeben, jede Aktion war nach vorne gerichtet. Auch wenn die Borussia durch Jannik Vestergaards Kopfball die beste Möglichkeit der ersten Hälfte hatte, hatten die Schalker die Kontrolle über die Partie.
Strafstoß als Knackpunkt
Große Tormöglichkeiten wollten sich dennoch nicht einstellen, auch nicht im zweiten Durchgang. Erst ein Foulspiel von Gladbachs Ibahima Traore an Choupo-Moting brachte die Schalker auf die Siegerstraße. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher. Die Gastgeber nutzten die aufkommende Verunsicherung in der Borussen-Abwehr und legten nach: Vor dem 2:0 durfte sich Sead Kolasinac am linken Strafraumeck gegen vier Gladbacher durchtanken und ungehindert in die Mitte geben, wo der sträflich allein gelassene Embolo vollendete. Der 22-Millionen-Neuzugang war es auch, der das 3:0 nur wenig später einleitete. Seinen strammen Schuss konnte Torwart Yann Sommer noch abwehren, gegen den Nachschuss von Goretzka war er, noch auf dem Boden liegend, aber dann machtlos. Als die Partie längst gelaufen war, setzte der enorm kampfstarke Embolo nach einem Solo-Konter den Schlusspunkt.
"Wir sind gut aus der Kabine gekommen, haben gut nach vorne gespielt, und dann kriegst du den Elfmeter", resümierte Gladbachs Trainer Andrè Schubert nach der Partie. "Der Gegner hat die Fehler, die wir gemacht haben, ausgenutzt." Das sah auch Weinzierl so: Die Borussia sei nach dem Wechsel zunächst überlegen gewesen, aber das Erfolgsrezept an diesem Abend seien "Leidenschaft, über den inneren Schweinehund zu gehen, das Glück zu erzwingen". "So muss das Woche für Woche sein", ergänzte der Trainer, der in seiner ersten Saison in Gelsenkirchen den Einstand total verpatzt hatte.
Borussia Mönchengladbach schien nach der knappen 1:2-Niederlage in der Champions League gegen den FC Barcelona etwas verunsichert. Tabellenplatz zwei vor den Augen, konnten sich die Gäste nie befreien, geschweige denn, die Partie noch einmal drehen. Dennoch bleiben die Fohlen im erweiterten Verfolgerkreis der Bayern, Schalke übergibt die Rote Laterne an den Hamburger SV.
Wolfsburg torlos gegen Mainz
In der Nachmittagspartie hatten sich zuvor der VfL Wolfsburg und der FSV Mainz 05 0:0 getrennt. Vor 26.000 Zuschauern waren die Gastgeber zwar das bestimmende Team, der Ball wollte aber nicht in das von Jonas Lössl gehütete Mainzer Tor. Mario Gomez, Julian Draxler und Jakub Blaszczykowski vergaben beste Möglichkeiten. Damit wartet der VfL seit fünf Partien auf einen Bundesliga-Sieg und dümpelt im hinteren Tabellendrittel herum.
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