Bayreuther Festspiele 2013

Alle Jahre wieder locken die Bayreuther Festspiele Wagnerfans aus aller Welt in das bayerische Provinzstädtchen. In diesem Jahr feiert die Welt den 200. Geburtstag des weltberühmten Komponisten - noch ein Grund mehr, sich die Eröffnung nicht entgehen zu lassen.

Rechtzeitig vor dem Ansturm der Prominenz wurde der rote Teppich ausgerollt. Auch 2013 gaben sich viele bekannte Gesichter aus Politik, Wirtschaft und Showbiz ein Stelldichein auf dem Grünen Hügel. Hunderte von Schaulustigten harrten stundenlang in der prallen Sonne aus, um einen Blick auf die Promis werfen zu können oder gar ein Autogramm zu ergattern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist bekennender Wagner-Fan und seit vielen Jahren eine treue Besucherin der Festspiele. Entspannt schritt sie an der Seite ihres Mannes Joachim Sauer über den roten Teppich und schien - zumindest vorübergehend - alle Politiksorgen hinter sich gelassen zu haben.

Die Kanzlerin genoss sichtlich das Bad in der Menge. Nachdem die Regenbogenpresse sich 2008 über den angeblich zu tiefen Ausschnitt ihres Abendkleids mokiert hatte und 2012 bemängelte, sie trage ihre Garderobe zum zweiten Mal, gab es diesmal nichts auszusetzen. Merkel erschien im züchtigen blauen Abendkleid mit Blazer und Perlenkette.

Auch Guido Westerwelle ist ein langjähriger Besucher der Richard Wagner-Festspiele. Gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Michael Mronz fuhr er stilgerecht in einer schwarzen Limousine vor und präsentierte sich dann den Fotografen.

Als letzter offizieller Gast schritt Bundespräsident Joachim Gauck mit Lebensgefährtin Daniela Schadt über den roten Teppich. Das Staatsoberhaupt wurde von den Zaungästen mit herzlichem Applaus empfangen und ließ es sich nicht nehmen, viele Hände zu schütteln und Autogramme zu schreiben.

Sie eint nicht nur die gleiche Partei, die FDP, sondern auch die Liebe zu Wagner-Opern: Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Ehefrau Wiebke trafen in Bayreuth auf den ehemaligen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher und dessen Ehefrau Barbara. Zu viert winkten sie vom Balkon aus den Schaulustigen zu.

Zum Festspiel-Auftakt gab es eine Wiederholung. Statt der mit Spannung erwarteten Rheingold-Premiere des Enfant terrible Frank Castorf gab es eine Neuauflage des "Fliegenden Holländers" aus dem letzten Jahr. Regisseur Jan Philipp Gloger hatte seine Inszenierung noch mal kritisch überarbeitet, und so überzeugte das Stück im zweiten Anlauf. Am Ende gab es deutlich mehr "Bravos" als Buhrufe.

Nach einem strahlenden Sommertag flohen die Gäste am frühen Abend vor einem Wolkenbruch ins Festspielhaus. Ein schlechtes Omen? Wohl kaum. Auch Merkel, Gauck und Co. fanden nur lobende Worte für die Inszenierung. In Stöckelschuhen und Smoking kommentierte man das Geschehen im Bierzelt. Jetzt sind alle gespannt auf die eigentliche Premiere der Bayreuther Festspiele 2013: das "Rheingold".