Bayern souverän, Schalke desolat
21. September 2016Nach zahlreichen vergebenen Hochkarätern machte Franck Ribéry den Anfang beim 3:0 (1:0)-Sieg des FC Bayern München gegen Hertha BSC. Sein Treffer in der 16. Minute war höchst überfällig, die Bayern in der ersten Halbzeit mehr als überlegen. Zahlreiche Torchancen ließen die Münchener auf dem braun-grünen ramponierten, da pilzbefallenen Rasen ungenutzt, doch die Berliner hatten wenig bis gar nichts entgegenzusetzen. Und so durften sich in Halbzeit zwei auch noch Thiago (68.) und Arjen Robben (72.), der nach 200 Tagen Verletzungspause sein Comeback feierte, in die Torschützenliste eintragen.
Keine Tore fielen dagegen in Leverkusen - und das trotz eines Elfmeterpfiffes. Doch Charles Aranguiz verschoss und brachte damit nicht nur seinen Trainer Roger Schmidt zum Verzweifeln. Bayer 04 musste sich mit dem Punkt gegen den FC Augsburg zufrieden geben und hat nach vier Spielen erst einen Sieg auf dem Konto.
Köln stürzt Schalke in die Krise
"Wir haben ein Spiel verloren, das Du nicht verlieren darfst", resümierte ein sichtlich bedienter Schalke-Trainer Markus Weinzierl nach dem Schlusspfiff beim TV-Sender Sky. "Denn wir waren in Führung." Doch diese währte nur kurz - und am Ende stand der FC Schalke nach dem 1:3 (1:1) schon wieder mit leeren Händen da. "Man hat heute schon gesehen, dass die Mannschaft unter Druck war", erklärte Weinzierl. "Dass ich nicht erfreut bin und dass ich nicht vier Niederlagen erwartet habe, ist auch klar."
305 Minuten hatte es gedauert, bis Schalke seinen Torfluch loswurde und endlich den ersten Saisontreffer bejubeln konnte: Klaas-Jan Huntelaar brachte mit seinem 1:0 in der 36. Minute das Stadion zum Kochen. Damit riss auch auf der anderen Seite eine Serie - der FC kassierte sein erstes Gegentor der Saison, ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und antwortete nur 120 Sekunden später in Person von Yuya Osako mit dem Ausgleich.
Auch in der Folge agierte der 1. FC Köln taktisch klüger, die Wechsel, die Trainer Peter Stöger vornahm, schlugen sofort ein: Alle eingewechselten Spieler waren an den noch folgenden zwei Treffern für den FC beteiligt, die Anthony Modeste (77.) und Simon Zoller (84.) erzielten. Köln holte den dritten Sieg im dritten Spiel, bleibt ungeschlagen und schraubte sich auf Rang zwei, Schalke machte dagegen mit der nun vierten Pleite im vierten Spiel den Fehlstart perfekt und bleibt Tabellen-Vorletzter - und das auch nur dank einer Last-Minute-Niederlage von Werder Bremen.
Kein Traumdebüt für Nouri
Dass man Alexander Nouri so schnell jubeln sieht, hätte man selbst in Bremen nicht vermutet. Nach 14 Minuten war es aber soweit: Izet Hajrovic klaute sich den Ball an der Mittellinie, stürmte Richtung Tor und hämmerte ihn ins rechte Eck - ein Traumtor und ein Weckruf für das gesamte Team. Hajrovic war einer von zwei Neuen in der Startformation - außerdem gewann Ousman Manneh, der mit 17 Jahren aus Gambia nach Bremen geflüchtet war, das Vertrauen des Interimstrainers, der den Stürmer bestens aus der zweiten Mannschaft von Werder kennt. Manneh absolvierte mit seinen nun 19 Jahren ein gelungenes Debüt für Werder, das bis zur 87. Minute von einem Heimsieg träumen durfte.
Dann allerdings brachen die letzten drei Minuten des Spiels an und die wurden nur noch von einer Mannschaft dominiert: dem FSV Mainz 05. Yunus Malli schoss in der 87. Minute den Ausgleich, dann kam es für Werder ganz bitter: In der Nachspielzeit drehte Mainz die Partie zum 2:1 (0:1)-Endstand durch den Treffer von Pablo De Blasis.
RB überrascht Gladbach
Der Gladbacher Anhang hatte sich 19 Minuten Schweigen auferlegt - als Fanprotest gegen die fortschreitende Kommerzialisierung in der Bundesliga. Mitten hinein fiel das erste Tor des Abends: Yussuf Poulsen hatte sich kraftvoll durch die Gladbacher Abwehr getankt, nach innen geflankt und Timo Werner gefunden. Dem versprang zwar zunächst der Ball, doch mit Hilfe Jannik Verstergaards kam er doch noch dran und bugsierte ihn zum 1:0 für RB ins Tor (6.).
Lange Zeit sah alles nach einem Leiziger Überraschungssieg aus, da fasste sich Fabian Johnson ein Herz und traf in der 84. Minute zum verdienten 1:1 (0:1)-Ausgleich. "Wir haben lange geführt, der Champions-League-Vertreter hatte lange Zeit keine Lösungen gegen uns", sagte Leipzigs Stefan Ilsanker. "Das frühe Gegentor hat uns nicht in die Karten gespielt", meinte Gladbachs Offensivspieler André Hahn. "Aber wir haben gezeigt, dass wir kämpfen können."
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