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Bayern setzt sich gegen Leverkusen durch

26. November 2016

Im Top-Spiel des 12. Spieltags muss sich Bayern München ganz schön anstrengen, um gegen Bayer Leverkusen zu gewinnen. Eintracht Frankfurt überrascht den BVB und überholt die Dortmunder in der Tabelle.

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Deutschland bayern München gegen Bayer Leverkusen
Bild: Getty Images/AFP/C. Stache

Es gibt noch einiges zu tun für den neuen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß. Zwar gewann der FC Bayern München das erste Spiel nach der Reinthronisierung Hoeneß' gegen Bayer Leverkusen mit 2:1 (1:1). Allerdings war die Leistung gegen starke, aber glücklose Leverkusener noch nicht perfekt.

Die Gäste aus Leverkusen legten energisch los und störten den Spielaufbau der Bayern sehr früh. Daraus entsprang eine erste Chance für Admir Mehmedi, der knapp am langen Pfosten vorbeischoss (2. Minute). Auch die Münchener hatte eine Möglichkeit: Joshua Kimmich köpfte genau in die Arme von Bernd Leno (19.). Danach entwickelte sich ein intensives Spiel, das sich aber meist im Mittelfeld abspielte. Erst nach einer halben Stunde konnte sich David Alaba mal auf dem rechten Flügel durchsetzen. Seine Flanke kam nach innen, wurde abgelegt und Philipp Lahm schoss. Zwar konnte Bernd Leno noch abwehren, doch Thiago stand bereit und staubte per Kopfball zum 1:0 ab (30.). Leverkusen antwortete prompt: Hakan Calhanoglu hebelte mit einem schönen Doppelpass mit Julian Brandt die Bayern-Abwehr aus und überwand Manuel Neuer aus spitzem Winkel (35.).

Deutschland Bayern München v Bayer 04 Leverkusen
Doppelpass und ab in die Maschen - Calhanoglu gelingt der zwischenzeitliche AusgleichBild: Getty Images/Bongarts/M. Müller

Die Bayern kamen besser aus der Kabine, übernahmen die Kontrolle und gingen erneut in Führung. Nach einer Ecke wuchtete Mats Hummels den Ball per Kopf zum 2:1 ins Tor (56.). Direkt im Anschluss wechselte Bayer-Coach Roger Schmidt Kevin Volland und Chicharito für Mehmedi und Brandt ein (59.). Auch die Bayern tauschten, zunächst Arjen Robben, später auch Franck Ribery wurden eingewechselt. Doch Leverkusen war nun wieder mehr am Drücker, ohne sich Torchancen zu erspielen. Erst in der Schlussphase ergab sich eine gute Gelegenheit für Volland, der einen Stellungsfehler von Javi Martinez nutzte und den Ball über den herauseilenden Neuer lupfte. Volland und Martinez sprinteten dem Ball hinterher, Volland versuchte, ins leere Tor zu köpfen, doch Martinez fuhr im Laufduell den Arm aus und klärte den Ball mit der Hand (82.). Eine unübersichtliche Situation, in der der Schiedsrichter nicht auf Strafstoß und Rote Karte entschied. Eine letzte Chance bot sich Bayer noch, doch der direkte Freistoß von Calhanoglu landete in den Armen von Neuer, der die drei Punkte festhielt.  

"Wir haben ein korrektes Tor erzielt, wenn man so will. Es war eine klare Rote Karte für Martinez und ein klarer Elfmeter", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler anschließend. Moderater gab sich Schmidt: "Die Szene mit Martinez war schwierig für den Schiedsrichter zu sehen", sagte er. "Wir haben ein ziemlich ausgeglichenes Spiel hergestellt. Insgesamt können wir ziemlich stolz sein, mit dieser jungen Mannschaft ein so gutes Spiel gemacht zu haben." 

Frankfurt überrascht Dortmund

In der Champions League eine Torfabrik, in der Bundesliga mit Ladehemmung - so präsentierte sich Borussia Dortmund am 12. Spieltag. Mit 1:2 (0:0) verlor der BVB bei der heimstarken Frankfurter Eintracht - und das nicht einmal unverdient. In der ersten Hälfte stand Frankfurt in der Defensive gut und engte den Bewegungsspielraum der schnellen und kombinationsstarken Dortmunder effektiv ein. Torlos ging es in die Pause, doch nach Wiederanpfiff dauerte es nur 16 Sekunden bis zum ersten Treffer: Nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite kam der Ball in die Mitte, wo Szabolcs Huszti nicht lange fackelte und mit einem Direktschuss das 1:0 erzielte (46.).

Fußball Bundesliga Eintracht Frankfurt vs. Borussia Dortmund
Zweimal - jeweils nach dem Anpfiff - sind die Frankfurter gedanklich schneller als die Dortmunder Bild: Getty Images/Bongarts/A. Grimm

BVB-Trainer Thomas Tuchel reagierte mit einem dreifachen Wechsel, brachte Ousmane Dembele, Marco Reus und Sebastian Rode (59.). Das machte sich nach 77 Minuten bezahlt, als Dembele das 1:1 durch Pierre-Emerick Aubameyang vorbereitete. Der Gabuner erzielte sein 13. Saisontor mit dem Kopf. Doch im direkten Gegenzug brachte Haris Seferovic die Gastgeber mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze wieder in Führung (78.). Dortmund drehte noch einmal auf, außer einem Lattentreffer von Dembele kam aber nichts mehr heraus. Doppelt bitter für den BVB: Frankfurt kletterte in der Tabelle an Dortmund vorbei auf Rang drei.

Hoffenheim weiter ungeschlagen

Keinen Sieger gab es in der Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und 1899 Hoffenheim. Das Spiel endete 1:1 (1:0). Mo Dahoud erzielte mit einem angedrehten Schuss ins lange Eck das 1:0 (24.) für die Borussia. Zu Beginn der zweiten Halbzeit ließen die Gladbacher Nadiem Amiri zu viel Platz, der diese Einladung gerne annahm. Einige Meter außerhalb des Strafraums zog er aus zentraler Position ab und traf zum 1:1-Ausgleich (53.). Anschließend vergab Gladbachs Fabian Johnson den Sieg, als er alleine auf TSG-Torhüter Oliver Baumann zulief, mit seinem Schuss aber nur den Außenpfosten traf. Die Borussia wartet seit sechs Pflichtspielen auf einen Sieg, Hoffenheim ist auch nach zwölf Liga-Partien noch ungeschlagen.

Torreiches Nordderby

Deutschland Hamburger SV v Werder Bremen
Große Lücken in den Abwehrreihen machten es den Torschützen leicht - das Nordderby endete 2:2Bild: Getty Images/Bongarts/J.Pollex

In der ersten Halbzeit war der HSV stärker, nach der Pause der SV Werder. So endete das Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen mit einem leistungsgerechten 2:2 (2:2). Der HSV schlug früh zu: Nach einem Einwurf pennte die gesamte Werder-Abwehr, Lewis Holtby flankte, und Michael Gregoritsch köpfte völlig frei ein (3.). Bremen schaffte zwar kurz danach die Antwort durch Fin Bartels, der Douglas Santos austanzte und zum 1:1 abschloss (14.). Doch lange währte die Bremer Freude nicht, weil Gregoritsch erneut zur Stelle war und nach einem Konter über rechts das 2:1 erzielte (28.). Kurz vor der Pause sah dann die HSV-Defensive schlecht aus, die Serge Gnabry lediglich Geleitschutz bot auf dessen Weg zum 2:2 (45.).

Harmlose "Wölfe" im Glück

Eine ganz schwache Leistung bot der VfL Wolfsburg beim 1:1 (0:1) in Ingolstadt. Der FC Ingolstadt war deutlich aktiver und zielstrebiger, hatte aber Pech, als Moritz Hartmann mit einem Foulelfmeter an VfL-Torwart Diego Benaglio scheiterte (17.). Nach einer guten halben Stunde erzielte Ingolstadts Anthony Jung per Kopf das 1:0 (31.). Wolfsburg fiel nichts ein, kaum ein Ball kam an und erst nach 57 Minuten gab es den ersten Schuss auf das Ingolstädter Tor. Dennoch kamen die "Wölfe" noch zum Ausgleich. Allerdings nur durch einen abgefälschten Schuss von Daniel Caligiuri (78.). Doppeltes Glück für Wolfsburg: In der Schlussphase traf Ingolstadt jeweils einmal Pfosten und Latte.

Ein zähes Ringen ohne größere Höhepunkte boten der 1. FC Köln und der FC Augsburg, die sich in einem allenfalls durchschnittlichen Bundesligaspiel torlos 0:0 trennten.

Tabellenführer bleibt Aufsteiger RB Leipzig, der am Freitagabend vorlegte und beim SC Freiburg souverän mit 4:1 (3:1) siegte. Am Sonntag schließen die Partien FC Schalke 04 gegen SV Darmstadt 98 (15:30 Uhr) und Hertha BSC gegen FSV Mainz 05 (17:30 Uhr) den 12. Spieltag ab.

Alle wichtigen Ereignisse der Samstagsspiele können Sie hier im Liveticker noch einmal nachlesen.