Bayer darf Schering übernehmen
24. Mai 2006Die EU-Wettbewerbshüter haben die geplante Übernahme des Berliner Pharmakonzerns Schering durch die Bayer AG genehmigt. Eine Fusion beider Unternehmen werde den Wettbewerb im europäischen Wirtschaftsraum "nicht entscheidend beeinträchtigen", hieß es in einer Erklärung der EU-Kommission in Brüssel am Mittwoch. Die Produktpalette beider Unternehmen ergänze sich weitgehend. Hohe gemeinsame Marktanteile gebe es nur in drei EU-Ländern bei Mitteln für Pilzerkrankungen. Der neue Verbund sei aber einer Reihe von starken Konkurrenten konfrontiert. Auflagen wurden nicht gemacht.
Größte Übernahme der Firmengeschichte
Mit Schering will Bayer zu den zehn führenden Unternehmen bei Spezial-Pharmazeutika aufrücken. Die Transaktion wird einen Wert von 16,5 Milliarden Euro haben. Es ist die größte Übernahme in der mehr als 140-jährigen Firmengeschichte. Die kartellrechtliche Freigabe in den USA liegt bereits seit dem 21. April 2006 vor.
Bayer will bis Ende Mai 75 Prozent der Schering-Anteile besitzen. Das fusionierte Unternehmen soll Bayer-Schering-Pharma heißen, rund neun Milliarden Euro Umsatz machen und seinen Sitz in Berlin haben. Zuvor war das Darmstädter Familienunternehmen Merck mit seinem Versuch gescheitert, Schering zu übernehmen. (sam)