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BASF und Gazprom bauen Nord Stream aus

31. Juli 2015

Die BASF -Tochter Wintershall und andere europäische Konzerne wollen sich am Ausbau der Gaspipeline Nord Stream durch die Ostsee beteiligen. So soll mehr russisches Gas direkt nach Deutschland fließen.

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Deutschland Pipeline Nord-Stream
Bild: picture-alliance/dpa/S. Sauer

Eine entsprechende Absichtserklärung mit dem russischen Monopolisten Gazprom sei am Freitag unterzeichnet worden, teilte BASF mit. Darüber hinaus hätten auch der deutsche Versorger E.ON, die österreichische OMV und der Ölkonzern Shell erklärt, sich am Bau der beiden zusätzlichen Stränge der Pipeline zu beteiligen. Sie sollen zusätzlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas direkt nach Deutschland transportieren.

Über die beiden Pipelines Nord Stream und Turkish Stream soll ein großer Teil des Erdgasbedarfs im energiehungrigen Westeuropa gedeckt werden. Strang eins der 7,4 Milliarden Euro teuren Ostsee-Leitung Nord Stream ging im November 2011 in Betrieb, seit Oktober 2012 fließt Gas durch die zwei bestehenden Leitungen. Bisher hat die Trasse eine Jahreskapazität von 55 Milliarden Kubikmetern. Für Russlands Präsidenten Wladimir Putin ist die 1224 Kilometer lange Pipeline von Wyborg nach Lubmin bei Greifswald strategisch enorm wichtig. Denn mit ihrer Hilfe kann sibirisches Erdgas direkt zu den westeuropäischen Abnehmern gelangen - Transitländer wie die nach Westen strebende Ukraine oder Weißrussland werden so umgangen.

Eine Machbarkeitsstudie zu einem möglichen dritten und vierten Strang hatte das Nord-Stream-Konsortium bereits 2012 angestoßen. Mitte Juni hatte das Mitglied Gazprom - Russlands staatlicher Monopolist - als Mehrheitseigner angekündigt, die Erweiterung mit Deutschlands größtem Energiekonzern Eon, der britisch-niederländischen Shell und der österreichischen OMV in Angriff nehmen zu wollen. Der Kasseler Gasförderer Wintershall, der wie Eon stark in Russland engagiert ist, will nach Prüfungen nun auch bei dieser Ausbaustufe dabei sein. Die südlich um die Ukraine herum verlaufende Pipeline Turkish Stream gilt als Nachfolgeprojekt der früheren South-Stream-Pläne, die infolge der Spannungen mit Moskau in der Ukraine-Krise gescheitert waren. Statt bis nach Bulgarien soll die vom russischen Küstenort Anapa durch das Schwarze Meer und die Türkei geführte Leitung nun bis nach Griechenland weitergebaut werden. Pro Jahr soll die Trasse bis zu 63 Milliarden Kubikmeter schaffen, zunächst sind von 2017 an knapp 15,6 Milliarden Kubikmeter für den Eigenverbrauch der Türkei geplant.

zdh/tko (rtr, dpa)