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Banken vor weiteren schwierigen Jahren

13. Mai 2013

Zinstief, Schuldenkrise, Konzernumbau - Deutschlands Banken haben schon bessere Zeiten gesehen. Branchenkenner raten den Instituten, nicht auf baldige Besserung zu hoffen.

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Skyline der Finanzmetropole Frankfurt am Main (Foto: dpa)
Skyline von Frankfurt am Main FinanzmetropoleBild: picture-alliance /dpa

Deutschlands Banken drohen nach Überzeugung des Beratungsunternehmens Ernst & Young (E&Y) weitere schwierige Jahre. "Die Konjunktur in Deutschland entwickelt sich schwächer als erhofft, steigende Insolvenzzahlen werden das Risiko von Kreditausfällen weiter erhöhen. Hierfür müssen die Banken vorsorgen, was wiederum die Gewinne drückt", erklärte E&Y-Bankenexperte Dirk Müller-Tronnier am Montag. Zudem machten den Instituten das niedrige Zinsniveau und steigende Anforderungen an den Eigenkapitalanteil zu schaffen.

Deutschlands beste Bank

"Goldene Jahre sind für die Banken vorerst nicht in Sicht", konstatierte Müller-Tronnier. Für die 13 größten deutschen Banken hat Ernst & Young für 2012 einen Rückgang des Vorsteuergewinns um rund 18 Prozent von insgesamt rund 9,5 Milliarden auf 7,8 Milliarden Euro errechnet. Bei 10 der 13 Groß- und Landesbanken war das Ergebnis allerdings besser als im Vorjahr. Das Niveau der Gewinne liegt aber deutlich unter dem zu Vorkrisenzeiten: 2006 verdienten die Institute vor Steuern zusammen gut 21,5 Milliarden Euro, ein Jahr später 18,4 Milliarden Euro. Im Krisenjahr 2008 gab es dann tiefrote Zahlen mit einem kumulierten Minus von fast 22 Milliarden Euro.

Niedrige Zinsen sind problematisch

Zu kämpfen hat die Branche mit den extrem niedrigen Zinsen. Der Zinsüberschuss ist eine wichtige Einnahmequelle: In der Regel nehmen Banken Kundeneinlagen zu möglichst niedrigen Zinsen an und geben diese als Kredit zu möglichst hohen Zinsen wieder heraus. Doch die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Geld in Europa extrem billig gemacht. Anfang Mai senkten die Währungshüter den Leitzins im Euroraum nochmals auf nun 0,5 Prozent.

Die Schuldenkrise sieht Müller-Tronnier als zusätzliche Belastung: "Nach wie vor ist Europa von einer Lösung des Schuldenproblems weit entfernt. Da die Konzernergebnisse der Banken stark von der Entwicklung der Euro- und Staatsschuldenkrise sowie deren Auswirkungen auf die Kapitalmärkte beeinflusst werden, sind die Aussichten für die Banken auch weiter von größeren Unsicherheiten geprägt."

ul/wen (dpa)