Ballkunst kontra blauen Dunst
23. August 2011Mit dem Anpfiff zur Fußballweltmeisterschaft am Freitag (31.05.2002) in Seoul sollen Kinder und Jugendliche auch auf die Gefahren des Rauchens hingewiesen werden. Der Welt-Nichtrauchertag, steht in diesem Jahr unter dem Motto "Ja zum Sport heißt Nein zum Tabak". Kinder und Jugendliche "sollen es ihren Fußball-Idolen nachmachen und nicht rauchen", forderte die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Dagmar Schipanski. Der Tabakkonsum führe in Deutschland jedes Jahr zum Tod von 100.000 Menschen.
Tabak-Sponsoring: Nein, danke!
Die Organisation will die Fußball-WM in Japan und Südkorea nutzen um auf die gesundheitsschädliche Wirkung des Rauchens aufmerksam zu machen. Unterstützt wird die WHO in ihrem Kampf gegen den Tabakkonsum nicht nur von der Deutschen Krebshilfe, sondern auch von internationalen Sportverbänden. So sind Tabakkonzerne vom Weltfußballverband FIFA bereits seit 1986 als Sponsor von Weltmeisterschaften und anderen Veranstaltungen ausgeschlossen worden. Seit 1996 unterstützt die FIFA außerdem das Projekt "SmokeFree Soccer", um Kinder und Jugendliche im Rahmen eines Lernprogramms über die gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens auf die sportliche Leistungsfähigkeit zu informieren. Auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) setzt sich im Kampf gegen das Rauchen ein.
Gerade unter Fußballern ist das Rauchen allerdings "nicht unbeliebt", wie die Sportwissenschafterin Dorothee Alfermann beobachtet hat - und das nicht nur bei Mario Basler. Meist sei es der Druck der Gruppe, der Jugendliche zur Zigarette greifen lasse. Daher sei die Gefahr bei Mannschaftssportarten wie Handball und Fußball besonders groß. Dabei sinke durch das Rauchen die Leistungsfähigkeit beim Sport. Das Lungenvolumen und der Sauerstofftransport im Blut werde vermindert, wodurch die Ausdauerfähigkeit beeinträchtigt werde.
Verheerende Folgen
Schipanski äußerte sich besorgt über die "erschreckenden" Zahlen, die aus den Schulen gemeldet würden. "Je nach Altersgruppe liegen die Raucherquoten zwischen 30 und 80 Prozent", sagte die Präsidentin der Krebshilfe. Dabei falle besonders auf, dass immer mehr Mädchen zur Zigarette greifen. Die Folgen seien verheerend: Das Inhalieren von Tabakrauch sei ursächlich verantwortlich für 80 bis 90 Prozent der chronischen Atemwegserkrankungen, für 80 bis 85 Prozent aller Lungentumoren und für 25 bis 45 Prozent aller koronaren Herzerkrankungen.
Daher fordert die Deutsche Krebshilfe neben einem umfassenden Tabakwerbeverbot in Deutschland und einer höheren Tabaksteuer auch ein "Abgabeverbot von Tabakwaren an Kinder und Jugendliche", was letztlich zur Abschaffung der Zigarettenautomaten führen müsse.