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"Babylon Berlin": Zeitreise in die Zwanziger

29. September 2017

40 Millionen Euro kosteten 16 Folgen: "Babylon Berlin" ist die teuerste deutsche TV-Serie aller Zeiten. Drei Regisseure haben sich an die ambitionierte Mammutproduktion gewagt. Jetzt fand die Weltpremiere statt.

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Premiere des TV-Serienprojekts "Babylon Berlin"
Bild: Imago/Future Image/F. Kern

Die Dimensionen dieses gigantischen Produktionsunternehmens bekamen auch die Moderatoren zu spüren, die für den Privatsender Sky live über die Weltpremiere von "Babylon Berlin" berichteten. Der berühmte rote Teppich war vor dem Berliner Traditionstheater "Berliner Ensemble" ausgerollt. Bertolt Brecht hat hier mit seinen Theaterinszenierungen deutsche Geschichte geschrieben. Fernsehteams aus aller Welt sind für die Weltpremiere nach Berlin gereist. Auch "Babylon Berlin" wird vermutlich in die Kulturgeschichte eingehen. Bislang ist sie jedenfalls die teuerste deutsche TV-Serie, die je produziert wurde.

Berlin Weltpremiere der TV-Serie "Babylon Berlin"
Stars ohne Allüren: Hauptdarsteller Liv Lisa Fries und Volker Bruch bei der Premiere in BerlinBild: DW/H. Mund

Gezeigt werden an diesem Premierenabend die ersten Folgen eines gigantischen Projekts. Die 16-teilige Serie basiert auf dem Roman "Der nasse Fisch" von Volker Kutscher. Insgesamt sechs spannende Kriminalromane, hat er bereits veröffentlicht, der siebte ist noch in Arbeit. Im Mittelpunkt auch der TV-Serie steht Kommissar Gereon Rath, gespielt von Schauspieler Volker Bruch ("Unsere Mütter, unsere Väter"). Rath geht im Berlin der ausgehenden 1920er Jahre seinem kriminalistischen Handwerk - und gerät ab und zu auf Abwege in die Unterwelt der Hauptstadt der Weimarer Republik. Die Frau seines Herzens ist die eigensinnige Charlotte Ritter, verkörpert von Liv Lisa Fries - eine ehrgeizige Kriminalassistentin mit sozialem Gewissen.

Ganzes Stadtviertel für die Serie nachgebaut

Schauplatz der 16 Folgen, die ab 13. Oktober 2017 zuerst auf dem Privatsender Sky und im Herbst 2018 in der ARD gezeigt werden, ist die pulsierende Kulturmetropole Berlin. Das ganze Panoptikum von politischem Extremismus, dem Aufstieg der Nazis, Drogen, Mord und Exzesse in den Vergnügungstempeln der Stadt macht diese Fernsehserie zu einem Sittengemälde seiner Zeit. Extra für die teure Fernsehproduktion ist in Babelsberg die "Neue Berliner Straße" als Filmkulisse entstanden: ein ganzes Stadtviertel mit Kaufhaus, Vergnügungspalästen, Kinos und Tanzcafés. Für Regisseur und Drehbuchautor Tom Tykwer ein enorm wichtiger Baustein für die Qualität der TV-Serie, die er zusammen mit den Regisseuren Achim von Borries und Henk Handloegten entwickelt, gedreht und produziert hat.

Filmstill "Babylon Berlin"
Reichtum neben Armut: Berlin ist in den 1920er Jahren eine Großstadt voller WidersprücheBild: picture-alliance/dpa/X Filme/F. Batier

Federführend ist die Berliner Produktionsfirma X Filme Creative Pool, die die Stoffrechte angekauft hat. Geld- und Auftraggeber sind der Privatsender Sky, der WDR, Degeto und die ARD - eine bislang in Deutschland einmalige Kooperation, die als innovatives Produktionsmodell für Gesprächsstoff in der Branche gesorgt hat. Den weltweiten Vertrieb hat Beta Film übernommen. Der Verkauf der Serie "Made in Germany" laufe gut an, war am Rande der Premierenfeier zu hören.