Bären-Mischmasch im Zoo

Die beiden Mischbären Tips und Taps wurden 2004 im Zoo Osnabrück geboren, seitdem sind sie die Stars unter den Zoobewohnern. Offensichtlich ist ihre Besonderheit nicht auf den ersten Blick - nur die ungewöhnliche Fellfarbe fällt auf: Ein schmutziger Eisbär, ein besonders heller Braunbär?

2004 war die Mischbärenhaltung in einigen Zoos noch üblich. Im Osnabrücker Zoo lebten zum Beispiel verschiedenste Bärenarten alle in einer großen Gruppe zusammen. Der Tierpfleger mischte sich damals noch unter seine Bären, weshalb der Zoo auch als " Zoo der zahmen Tiere" bekannt war.

Dass sich die Bären allerdings untereinander vermischen würden, damit hätte trotzdem niemand gerechnet. Aufgefallen ist der kleine Unfall erst als der Nachwuchs von Braunbärin Susi gar nicht so braun war - Tips und Taps waren vielmehr karamellfarben. Wer also war der Vater?

Die einzig logische Schlussfolgerung? Das Eisbärmännchen Elvis (rechts) musste seine Finger im Spiel gehabt haben. Es ist jedoch nicht nur die Farbgebung der beiden Mischbären Tips und Taps, die ganz klar einen Eis- beziehungsweiße Braunbär-Einfluss erkennen lassen.

Schon früh entwickelten die beiden Mischbären eine Vorliebe fürs Klettern - ein ganz klares Talent von Braunbären! Eisbären dagegen gelten so gar nicht als gute Kletterer. Das müssen sie aber auch nicht sein, da in der Arktis wenig Gelegenheit dazu besteht, auf Bäume zu kraxeln.

Und noch mehr hat das das Bärenmädchen Tips von ihrer Mutter geerbt: Ihre Ohren sind ähnlich wie die eines Braunbären - und damit deutlich größer als die eines Eisbären. Außerdem ist die Vorliebe für Mohrrüben ebenso typisch Braunbär - denn anders als Eisbären, ernähren sie sich zu 80 Prozent vegetarisch.

Die beiden Mischbären wechseln ihr Fell zum Sommer und zum Winter hin. Abhängig von der Jahreszeit kommen sie dann bei wärmeren Temperaturen mehr nach Susi, der Braunbärenmutter, und bei Eis und Schnee nach Elvis, ihrem Eisbärenvater. Dazwischen kann das schon mal ganz schön struppig aussehen.

Von der Figur her wirkt der Mischbärenbruder Taps eher wie ein Eisbär. Mit knapp 1,5 Metern Schulterhöhe und dem für Eisbären typisch lang gestreckten Körper ist er ein ganzes Stück größer als seine Schwester Tips. Und auch der für Braunbären typische Buckel fehlt ihm.

In Ruhe dösen - das machen Braunbären ebenso gerne wie Eisbären. Und auch die beiden Mischbären mögen es gemütlich. So wie Taps hier vor sich hin döst - mit den weit nach hinten ausgestreckten Beinen - ist seine Haltung typisch Eisbär. Braunbären liegen eher mit den Beinen nach vorne, wie Hunde.

Ganz so gut Tauchen wie ihre Eisbären-Verwandten können Tips und Taps vielleicht nicht. Fern vom kühlen Nass halten sie sich deshalb aber lange nicht. Denn auch Braunbären sind leidenschaftliche Schwimmer.